Die niedersächsische Kultusministerin Julia Willie Hamburg hat in Verden die Oberschule Verdener Campus besucht, um sich über innovative Ansätze des personalisierten Lernens zu informieren. Diese Schulbesichtigung fand im Rahmen ihrer Sommertour statt. Bei ihrer Ankunft zeigte sich die Ministerin engagiert und leger, als sie sich den Schülern vorstellte: „Hallo, ich bin Julia.” In der Vorzeigeschule für individuelles Lernen erhielt sie spannende Einblicke in neue Lernkonzepte.
Die Landesregierung hat angekündigt, Schulen mehr Freiräume zu geben, um besser auf die speziellen Bedürfnisse der Schülerinnen und Schüler eingehen zu können. Im Verdener Campus wird bereits aktiv an dieser Umsetzung gearbeitet. Die Schule kombiniert flexible Raumgestaltung mit verschiedenen Lernleveln. Ein innovatives Konzept, das sich positiv auf die Motivation und das Engagement der Schüler auswirkt.
Innovative Lernkonzepte und Raumgestaltung
Vorstandsmitglied Christian Piechot erklärte, dass die lässige Lernlandschaft aus zwei Klassenräumen besteht, die in lustige Lernbüros und klassische Klassenräume transformiert wurden. Die Schüler nutzen Tablets, um selbstständig zu lernen, und können je nach Lernstand in unterschiedlichen Leveln arbeiten. Während einige Schüler eine betreute Lernumgebung benötigen, dürfen andere bereits selbstständig im Flur oder in anderen Räumen lernen.
Ein Schüler brachte seine eigenen Erfahrungen ein: „Eigentlich kann ich selbst entscheiden, was ich lerne, aber der Lehrer sagt mir, wenn ich etwas ändern muss.” Viele Kinder schätzen die digitale Lernweise, die Bücher überflüssig macht. Ein weiterer Schüler fügte hinzu: „Eigentlich mag ich Schule nicht so besonders, aber wenn ich lernen muss, dann so wie hier.” Es wird deutlich, dass dieses kreative Lernen sowohl den Schülern als auch den Lehrern gefällt.
Bei einer anschließenden Gesprächsrunde mit Vertretern von Schülern, Lehrern und Eltern erklärte Piechot, dass die Entwicklung an der Schule noch am Anfang stehe, doch eine breite Unterstützung durch den Stadtrat unerlässlich sei. Sein Ziel, jedes Kind individuell zu fördern, erfordert auch Projekte und kreative Lernformate. „Wir möchten, dass die Schüler erkennen, was sie erreicht haben und was sie noch tun müssen”, führte er weiter aus.
Die Schulfehlzeiten sollen durch sinnvolle Projektarbeit und Verantwortung der Schüler geschaffen werden, die auch selbständig beweisen müssen, was sie gelernt haben. Dies fördert nicht nur das eigenständige Lernen, sondern auch die Verantwortungsübernahme für den eigenen Lernprozess.
Ministerin Hamburg zeigte sich begeistert von der Initiative des Verdener Campus und lobte die gemeinsame Ausrichtung der Beteiligten, die Zukunft der Kinder in den Fokus zu stellen. Diese positive Rückmeldung wurde von Elternvertretern sowie Lehrern unterstützt, die den Wandel als anstrengend, aber auch als notwendig und motivierend beschrieben. „Ich hätte mir für meine Schulzeit auch so ein Lernen gewünscht“, bemerkte eine Elternvertreterin und betonte die Bedeutung dieser neuen Lernansätze.
In den Gesprächen wurde auch der notwendige Mut angesprochen, der gebraucht wird, um bestehende Strukturen zu hinterfragen und zu erneuern. „Wir müssen die Realität der Kinder anerkennen, um die richtige Bildung für jedes Kind zu gewährleisten“, betonte Piechot die Relevanz der Schule für die Gesellschaft und das persönliche Wachstum der Schüler.
Ministerin Hamburg stellte zum Abschluss ihrer Visite die Frage, was die Schule brauche, um ihren Weg zu halten. Piechot verwies darauf, dass es zwar Gegenwind gebe, das Team jedoch Rückenwind von der Stadt und dem Ministerium erfahre. Der Wandel in der Bildungslandschaft ist ein langwieriger Prozess, aber die positiven Rückmeldungen motivieren die Beteiligten in hohem Maße.