Im Berliner Zoo gibt es Grund zur Freude: Die beiden neugeborenen Pandabären entwickeln sich prächtig. Nach nur drei Tagen in ihrem neuen Leben zeigen die kleinen Tiere, dass sie die ersten kritischen Phasen gut überstanden haben. Laut einer Sprecherin des Zoos erhalten die Pandas rund um die Uhr umfassende Unterstützung durch ein deutsch-chinesisches Panda-Team. Diese intensive Betreuung soll sicherstellen, dass die Jungtiere sowohl bei ihrer Mutter Meng Meng als auch in einem geschützten Umfeld genug Pflege und Nahrung erhalten.
Die Zwillingsgeburt der Pandabären ist ein besonderes Ereignis, denn in freier Wildbahn haben Pandas oft mit der Aufzucht ihrer Jungen zu kämpfen. Wenn ein Weibchen Zwillinge gebärt, bleibt häufig nur Platz für ein Jungtier. In einem Zookontext können die beiden jedoch intensiv betreut werden, was entscheidend ist, da die Art unter dem Druck der Vernichtung ihres Lebensraums steht und nur noch etwa 1800 Große Pandas in der freien Wildbahn existieren. Jeder neugeborene Panda ist somit ein wichtiger Beitrag zum Erhalt der Art.
Intensive Betreuung für die kleinen Pandas
Der Zoo hat ein ausgeklügeltes System entwickelt, um die beiden kleinen Pandas bestens zu betreuen. Um sicherzustellen, dass beide Tiere die lebenswichtige Muttermilch erhalten, wechseln sie sich regelmäßig bei der Mutter ab. Während das eine Jungtier bei Meng Meng trinkt, wird das andere in einem Inkubator gelagert, um die passende Temperatur und Pflege zu gewährleisten. Sobald das schlafende Tier erwacht und hungrig ist, wird es zu seiner Mutter gebracht. Diese effiziente Methode ermöglicht es den Tieren, die benötigte Nahrung zu erhalten und dennoch die Nähe zu ihrer Mutter zu genießen.
Die Neugeborenen sind bei ihrer Geburt taub und blind und brauchen einen intensiven Schutz. In den ersten zehn Tagen wird erwartet, dass sie ihr Gewicht bereits verdoppeln. Im Alter von zwei Monaten werden sie beginnen, ihre ersten Schritte zu machen, während sie mit sechs Monaten den für Pandas typischen Bambus als Nahrung entdecken werden. Besonders interessant ist die Milch der Pandabären, die extrem energiereich ist und entscheidend für das gesunde Wachstum der Jungtiere ist.
Die Geburt fand am Donnerstagvormittag statt und war für den Zoo ein bedeutendes Ereignis, da dies erst das zweite Mal ist, dass Zwillinge in Deutschland geboren werden. Zoo-Mitarbeiter sind zuversichtlich und hoffen, dass die Jungtiere weiterhin gedeihen. Eine Sprecherin sprach im Folgenden von der Wichtigkeit dieser Geburt für die Panda-Diplomatie, die es dem Zoo ermöglicht, diese kostbaren Tiere von China zu leasen. Panda-Diplomatie ist ein Begriff, der die kulturellen und politischen Beziehungen zwischen Ländern beschreibt, die durch den Austausch von Pandabären gestärkt werden.
Panda-Diplomatie und ihre Bedeutung
Die kleinen Pandas gehören, wie ihre Eltern, dem chinesischen Staat. Die sogenannten „panda diplomacy“-Vereinbarungen sind nicht nur zoologischer Natur, sondern wecken auch das Interesse an den Fortbestand der bedrohten Arten. Die zeitgenössische Praxis hat in der Vergangenheit oft diplomatische Beziehungen zwischen dem Gastgeberland und China gefestigt.
In Zeiten, in denen viele Tierarten auf der Roten Liste stehen, stellt jede gesunde Geburt eines Pandabären einen kleinen Sieg für den Artenschutz dar. Der Berliner Zoo spielt eine entscheidende Rolle in der Aufzucht und Erhaltung dieser einzigartigen Tiere und bietet einen Raum für das Verständnis ihrer Bedürfnisse und Herausforderungen. Die Szenerie, in der diese kleinen Pandas zur Welt kommen, wird von vielen Menschen weltweit genau beobachtet, die auf die nächsten Entwicklungen gespannt sind.
Die geborenen Pandas sind nicht nur für den Zoo von Bedeutung, sondern auch für die gesamte Fußnote der Bedrohung von Pandabären in der Natur. Mit jedem Leben, das erhalten bleibt, wird der Grundstein für eine mögliche Rückkehr dieser faszinierenden Spezies in ihren natürlichen Lebensraum gelegt.
Panda-Zucht und ihre Herausforderungen
Die Zucht von Großen Pandas stellt Biologen und Tierpfleger vor erhebliche Herausforderungen. Eines der größten Probleme ist die niedrige Fortpflanzungsrate. Weibliche Pandas sind nur einmal im Jahr paarungsbereit, und dies geschieht meist nur für einen Zeitraum von 2 bis 3 Tagen. In diese kurze Fruchtbarkeitsperiode müssen die männlichen Pandas ihre Chance nutzen, was häufig eine große Herausforderung darstellt. Um eine erfolgreiche Fortpflanzung zu gewährleisten, sind Zoos oft auf künstliche Befruchtung angewiesen.
Eine weitere Schwierigkeit besteht in der Aufzucht der Jungtiere. In freier Wildbahn ziehen Pandas in der Regel nur ein Jungtier groß, weshalb die Zucht von Zwillingen eine besonders anspruchsvolle Aufgabe darstellt. Im Zoo kommen den Tieren spezielle Einrichtungen zugute, die eine ganzjährige Betreuung und Unterstützung der Mütter ermöglichen, wie in Berlin mit der Unterstützung eines deutsch-chinesischen Teams.
Der Status des Großen Pandas
Der Große Panda gilt als Symbolart für den Artenschutz und ist seit den 1980er Jahren in den Fokus globaler Schutzstrategien gerückt. Die Art ist heute als „vulnerable“ klassifiziert, was bedeutet, dass sie bedroht ist, aber die Zahl der wildlebenden Pandas hat sich dank intensiver Schutzmaßnahmen in den letzten Jahren stabilisiert. Schätzungen zufolge leben momentan etwa 1.864 Große Pandas in freier Wildbahn, wobei etwa 1.350 dieser Tiere in Schutzgebieten in China leben.
Zudem werden weltweit Zuchtprogramme betrieben, die zur Erhaltung und Vermehrung der Art beitragen. Der Berliner Zoo ist nur eines von vielen Einrichtungen, die aktiv an diesen Programmen teilnehmen. Die Zucht von Pandas außerhalb Chinas erfolgt häufig unter strengen Verträgen, die sicherstellen, dass die Tiere im Falle der Fortpflanzung zurückgeführt werden, um zur genetischen Vielfalt in der Wildpopulation beizutragen. Diese Art der „Panda-Diplomatie“ wird von vielen als entscheidend für den Schutz dieser ikonischen Art angesehen.
Internationale Zusammenarbeit im Panda-Schutz
Die Bemühungen um den Schutz des Großen Pandas umfassen nicht nur nationale Initiativen, sondern auch internationale Kooperationen. Zoos weltweit, sowie Organisationen wie das World Wildlife Fund (WWF), verfolgen gemeinsame Ziele, um die Lebensräume der Pandas zu schützen und das Bewusstsein für ihre Bedrohungen zu schärfen. Eine der wichtigsten Maßnahmen ist der Schutz und die Wiederherstellung der Wälder, in denen die Pandas leben und Nahrung finden können.
In China hat die Regierung verschiedene Initiativen gestartet, um die Population der Großen Pandas zu schützen, einschließlich der Ausweisung von Nationalparks, die speziell für die Lebensraumerhaltung von Pandas und anderen gefährdeten Arten konzipiert sind. Diese Schutzgebiete tragen nicht nur zur Erhaltung von Lebensräumen bei, sondern bieten auch Bildungs- und Forschungsprogramme, die das Wissen über Pandas und ihren Lebensraum erweitern.
Die Vernetzung von Zoos und Forschungseinrichtungen weltweit spielt eine zentrale Rolle bei der Erhaltung dieser Tiere und stellt sicher, dass die gesammelten Daten zur Fortpflanzung, Aufzucht und Gesundheit der Pandemie nicht nur für einzelne Institutionen, sondern für die gesamte wissenschaftliche Gemeinschaft zugänglich sind.