In Hamm kam es in den letzten Tagen zu zwei besorgniserregenden Vorfällen, bei denen Pedelecfahrer in Unfälle verwickelt waren und sich anschließend von der Unfallstelle entfernten. Diese Vorfälle werfen ein Licht auf die Gefahren im Straßenverkehr, insbesondere wenn elektrische Fahrräder beteiligt sind.
Der erste Vorfall ereignete sich am 8. September, als ein 68-jähriger Pedelecfahrer auf der Merschstraße in Bockum-Hövel ein zwei Jahre altes Kind erfasste. Das Kleinkind wollte gerade die Straße überqueren, als es zu dem Zusammenstoß kam. Glücklicherweise erlitt der Junge nur leichte Verletzungen und wurde zur weiteren Behandlung in ein Hammer Krankenhaus gebracht. Der Pedelecfahrer hingegen setzte seine Fahrt nach dem Unfall einfach fort, wurde jedoch später von dem Vater des Kindes eingeholt. Die Polizei nahm den Fahrer in Gewahrsam, nachdem ein Atemalkoholtest ergab, dass er mit einem Wert von knapp über 0,8 Promille unterwegs war. Eine Blutprobe wurde ihm in der Polizeiwache Bockum-Hövel entnommen.
Ein weiterer Unfall mit Flucht
Ein weiterer Vorfall, der am 6. September stattfand, betrifft einen bislang unbekannten Pedelecfahrer, der an der Kreuzung Dortmunder Straße / Zechenweg in Hamm-Mitte einen Mercedes-Fahrer streifte. Dieser Fahrer war an der Einmündung aufgrund eines Rückstaus zum Stehen gekommen, als der Pedelecfahrer mit seinem Lenker den Rückenteil des Mercedes traf. Der Pedelecfahrer fuhr zunächst weiter, was dazu führte, dass der Autofahrer ihm noch kurz folgen konnte, aber bald den Sichtkontakt verlor. Dieser Flüchtige wird als männlich und zwischen 22 und 30 Jahre alt beschrieben. Er war etwa 170 cm groß und trug graue Arbeitskleidung sowie eine graue Kappe. Das Fahrrad, ein Pedelec der Marke Cube mit auffälligen orangefarbenen Stoßdämpfern, war mit Satteltaschen ausgestattet. Der entstandene Sachschaden wird auf etwa 1.000 Euro geschätzt. Zeugen werden aufgefordert, sich bei der Polizei Hamm zu melden.
Die Häufung solcher Unfälle wirft Fragen zur Verantwortung der Pedelecfahrer auf. Die gefährlichen Vorfälle führten in der Vergangenheit bereits zu Diskussionen in der Öffentlichkeit, insbesondere im Zusammenhang mit einem schweren Unfall, der Ende August zwischen einer Pedelecfahrerin und einem neunjährigen Mädchen im Hallohpark stattfand. Auch hier war die Sicherheit der Radfahrer und Fußgänger ein zentrales Thema.
Die Polizei hat die Öffentlichkeit um Mithilfe gebeten, um die flüchtigen Radfahrer zu identifizieren und ihre Taten zu klären. Es bleibt zu hoffen, dass solche Vorfälle in Zukunft vermieden werden können und dass sowohl Radfahrer als auch Autofahrer mehr Achtsamkeit im Straßenverkehr zeigen.