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„Metronom streicht Wochenendfahrten: Göttingen-Hannover betroffen“

Wegen akuten Personalmangels streicht die Eisenbahngesellschaft Metronom ab dem 3. August 2024 am Wochenende mehrere Zugverbindungen zwischen Göttingen und Hannover, was die Reisenden in Südniedersachsen erheblich beeinträchtigen wird.

Die aktuelle Situation bei der Bahnverkehrsgesellschaft Metronom wirft ein Schlaglicht auf die Herausforderungen im deutschen Schienenverkehr. Ab dem 30. Juli 2024 wird es aufgrund akutem Personalmangel zu massiven Einschränkungen im Zugverkehr in Südniedersachsen kommen. Dies betrifft vor allem die Verbindung zwischen Göttingen und Hannover an den Wochenenden, mit Streichungen von insgesamt vier Zugpaaren.

Personalmangel als Hauptursache

Der Mangel an Lokführern ist der entscheidende Faktor für diese Maßnahmen. Metronom berichtet von einem aktuellen Defizit von 25 Lokführern. Entsprechend haben sie angekündigt, den Fahrplan ab dem ersten Augustwochenende zu reduzieren. Während montags bis freitags die Züge weiterhin jede Stunde verkehren, sind die Wochenendfrequenzen stark eingeschränkt. Hierbei wird ein Ersatzverkehr per Bus zwischen Göttingen und Kreiensen eingerichtet, jedoch ohne Halt in Nörten-Hardenberg und Northeim.

Wichtige Details der Fahrplanänderungen

Die betroffenen Abfahrtzeiten in Göttingen sind 9.04 Uhr, 12.09 Uhr, 15.04 Uhr und 18.09 Uhr in Richtung Hannover. In der Gegenrichtung entfallen die Abfahrten um 10.33 Uhr, 13.36 Uhr, 16.33 Uhr und 19.36 Uhr. Diese Anpassungen, die erstmals am 3. und 4. August wirksam werden, sind Ausdruck eines zunehmend angespannten Personalsystems im Schienenverkehr.

Auswirkungen auf den öffentlichen Verkehr

Diese Einschränkungen könnten nicht nur den Reisekomfort der Pendler beeinträchtigen, sondern auch die Mobilität der Menschen in der Region, die auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen sind. Die regelmäßigen Fahrgäste, insbesondere Studierende und Berufspendler zwischen Göttingen und Hannover, sind von diesen Änderungen stark betroffen.

Größere Trends im Schienenverkehr

Metronom ist nicht der einzige Anbieter, der unter einem akuten Mangel an Lokführern leidet – deutschlandweit fehlen nach Schätzungen mehr als 4000 Lokführer. Diese Situation lässt sich nicht nur auf den einzelnen Anbieter reduzieren, sondern spiegelt einen übergreifenden Trend im deutschen Schienenverkehr wider. Dieser Mangel an Fachkräften hat weitreichende Konsequenzen für das gesamte öffentliche Verkehrsnetz.

Gespräch mit dem Unternehmen

Metronom hat erklärt, dass auch die Urlaubszeit, zahlreiche Baustellen und strenge Vorgaben hinsichtlich der Ruhezeiten die Zuverlässigkeit des Angebots beeinträchtigen. Um die Situation zu verbessern, wird derzeit intensiv daran gearbeitet, neue Lokführer zu rekrutieren und auszubilden. Das Ziel ist es, bis zum 15. Dezember 2024 einen stabilen und verlässlichen Fahrplan wiederherzustellen.

Zukunftsausblick und Neuausrichtung

Darüber hinaus gab es Anfang März 2024 eine Einigung zwischen der Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen (LNVG) und Metronom zur vorzeitigen Auflösung des Verkehrsvertrages zum 13. Juni 2026. Dies wird als Chance für einen geordneten Neustart betrachtet, um die Herausforderungen im Schienenverkehr gezielt anzugehen.

Die Situation bei Metronom verdeutlicht, wie wichtig eine nachhaltige Fachkräfteplanung und -ausbildung im Bereich des Schienennahverkehrs ist, um die Mobilität der Bevölkerung sicherzustellen und dem steigenden Reisebedarf gerecht zu werden. Während die Bahngesellschaft an Lösungen arbeitet, bleibt abzuwarten, wie sich die Lage im kommenden Winter entwickeln wird.

NAG

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