Der Bau des neuen Feuerwehrhauses in Misburg schreitet planmäßig voran. Dies wurde bei einer kleinen Feierstunde von Oberbürgermeister Belit Onay betont, der die Bedeutung des Projekts für die Sicherheit in der Stadt hervorhob. „Unsere Feuerwehrangehörigen leisten tagtäglich hervorragende Arbeit, um Leben zu schützen und Gefahren zu bannen. Es ist wichtig, dass sie dafür gute Bedingungen vorfinden,“ erklärte er. Die neue Feuerwache wird mit modernster Technik ausgestattet und soll die Einsatzkräfte optimal unterstützen.
Dr. Axel von der Ohe, Erster Stadtrat und Dezernent für Finanzen, Ordnung und Feuerwehr, unterstrich in seiner Rede den Wert einer gut ausgestatteten Freiwilligen Feuerwehr: „Nur wenn Infrastruktur und Aus- und Fortbildung stimmen, werden wir auch im Ehrenamt erfolgreich sein. Somit ist dieser Bau auch ein Signal an alle unsere Ehrenamtlichen in den 17 Ortsfeuerwehren, dass uns unsere Freiwillige Feuerwehr sehr wichtig ist.“ Hier wird deutlich, dass der Neubau nicht nur für die Berufsfeuerwehr, sondern auch für die Freiwilligen Feuerwehren eine zentrale Rolle spielt.
Neues Raumkonzept und Ausstattung
Der geplante Feuerwehrneubau wird etwa 52 Meter lang, 21 Meter breit und 8 Meter hoch sein. Die große Fahrzeughalle im Erdgeschoss wird Platz für bis zu neun Feuerwehrfahrzeuge bieten und wird durch eine Glasfassade in zeitgemäßem Design ergänzt. Verschiedene Funktionsräume, darunter Umkleideräume, eine Werkstatt sowie Sanitäranlagen für die Feuerwehrkräfte, werden in den Massivbau integriert.
Besonders hervorzuheben ist die Barrierefreiheit des gesamten Gebäudes. Ein Aufzug und schwellenlose Zugänge sorgen dafür, dass alle Bereiche für Menschen mit eingeschränkter Mobilität leicht erreichbar sind. Im Obergeschoss befinden sich neben Büroräumen auch ein großer Schulungsraum und ein Raum für die Jugendfeuerwehr. Hier zeigt sich ein modernes Raumkonzept, das den Bedürfnissen der Feuerwehr Angehörigen gerecht wird.
Nachhaltigkeit und moderne Standards
In puncto Nachhaltigkeit wird der Neubau höchsten energetischen Standards gerecht. Er orientiert sich am Passivhausstandard, was bedeutet, dass er sehr energieeffizient ist. Für die Stromversorgung der Feuerwache ist zudem eine Photovoltaikanlage geplant. Die Dächer des neuen Gebäudes erhalten extensive Dachbegrünungen, die nicht nur zur Dämmung beitragen, sondern auch das städtische Klima positiv beeinflussen sollen.
Außenanlagen wie beispielsweise ein Vorplatz für Fußgänger und Radfahrer sind ebenfalls Teil des Projekts. Auf dem alarmparkplatz sind zwei Stellplätze mit Ladepunkten für Elektrofahrzeuge eingeplant, zusätzlich zu zahlreichen Fahrradstellplätzen. Damit betont die Stadt Hannover nicht nur ihr Engagement für die Feuerwehr, sondern trägt auch zur ökologischen Nachhaltigkeit bei.
Die gesamte Bauinvestition beläuft sich auf etwa 8,41 Millionen Euro. Besonders bemerkenswert ist, dass die Stadt das Projekt im Rahmen einer Eigenfertigung durchführt, also ohne externe Architekten oder Planungsbüros. Dies ermöglicht eine genauere Ausrichtung auf die spezifischen Bedürfnisse der Feuerwehr und kann die Kosten deutlich optimieren.
Die alte Feuerwache von 1961 war nicht mehr zeitgemäß, sodass der Umzug in ein Interimsgebäude während der Bauphase unumgänglich war, um weiterhin einsatzbereit zu bleiben. Der Neubau nicht nur einen physischen Raum, sondern auch ein Zeichen des Respekts und der Wertschätzung gegenüber den ehrenamtlichen Helfern, die in Notfällen zur Stelle sind.
Ein Schritt in die Zukunft der Feuerwehr
Mit dem neuen Feuerwehrhaus in Misburg wird ein wichtiger Schritt in Richtung moderner und sicherer Feuerwehrinfrastruktur gemacht. Der Bau dient nicht nur der Aufwertung der Ausstattung, sondern signalisierte auch, dass die Stadt Hannover die Arbeit ihrer Feuerwehrleute ernst nimmt. Diese Investition ist nicht nur eine bauliche Maßnahme, sondern ein klares Bekenntnis zur Sicherheit und dem Schutz der Bürger.
In den letzten Jahren hat die Stadt Hannover einen deutlichen Fokus auf die Modernisierung ihrer Infrastruktur gelegt, insbesondere in Bezug auf die Feuerwehr. Dies geschah nicht nur wegen der wachsenden Einwohnerzahlen, sondern auch aufgrund der steigenden Anforderungen an die Sicherheit. Der Bau des neuen Feuerwehrhauses in Misburg ist Teil einer umfassenderen Strategie, die darauf abzielt, die Reaktionszeiten der Feuerwehr zu optimieren und ein sicheres Umfeld für die Bürger zu gewährleisten. Die Notwendigkeit einer gut ausgestatteten Feuerwehr war noch nie so dringlich, insbesondere im Hinblick auf den Klimawandel, der zu häufigeren und intensiveren Naturkatastrophen führen kann.
Die Finanzierung des Neubaus zeigt auch die wirtschaftlichen Herausforderungen, mit denen viele Kommunen konfrontiert sind. Trotz eines engen Haushalts zeigt die Stadt Hannover Engagement für die lokale Sicherheit und das Ehrenamt, was durch die Äußerungen von Dr. Axel von der Ohe bestärkt wird. Die Schaffung eines ansprechenden Umfelds für die freiwilligen Feuerwehrleute soll sicherstellen, dass genügend Ehrenamtliche bereit sind, sich zu engagieren. Dies ist besonders wichtig angesichts der Tatsache, dass viele Städte in Deutschland Schwierigkeiten haben, ihre freiwilligen Feuerwehren mit Personal zu versorgen.
Strategische Bedeutung der Feuerwehr für die Gemeinschaft
Die Feuerwehr spielt eine zentrale Rolle in der Notfallversorgung und Sicherheit einer Stadt. Im Rahmen der kommunalen Daseinsvorsorge sind Feuerwehr und Rettungsdienste integraler Bestandteil der Sicherheitsarchitektur. Der Neubau des Feuerwehrhauses ist nicht nur eine Frage der Infrastruktur; es geht auch darum, den Gemeinschaftsgeist zu fördern und das Vertrauen der Bürger in die Sicherheitsdienste zu stärken. Feuerwehrleute sind oft die ersten, die in Krisensituationen eingreifen, und ihre Sichtbarkeit und erreichte Wertschätzung sind entscheidend für das Sicherheitsgefühl in der Bevölkerung.
Für die Stadt Hannover ist es wichtig, sowohl die professionelle als auch die freiwillige Feuerwehr zu fördern. Investitionen in Ausbildung, moderne Geräte und sichere Einrichtungen sind entscheidend, um eine hohe Einsatzbereitschaft zu gewährleisten. Ein gut ausgestattetes Feuerwehrhaus ist nicht nur ein Arbeitsplatz, sondern auch ein Ort für Schulungen und Community-Engagement, was das ehrenamtliche Engagement in der Region ankurbeln kann.
Die aktuellen Bemühungen zur Verbesserung der Feuerwehrinfrastruktur kommen auch der Nachhaltigkeit zugute. Der Neubau nach Passivhausstandard und die integrierte Photovoltaikanlage sind Schritte in die richtige Richtung, um den ökologischen Fußabdruck der Feuerwehr zu minimieren und Ressourcen effizienter zu nutzen. Dabei wird nicht nur auf ein modernes Arbeitsumfeld geachtet, sondern auch auf eine umweltbewusste Bauweise.