Die Rechtsmedizin in Hannover steht vor einer großen Herausforderung: Lange Wartezeiten bei der Bearbeitung von Knochenfunden. Ein aktuelles Beispiel aus Clausthal-Zellerfeld macht deutlich, dass die Ergebnisse oft auf sich warten lassen. Doch warum dauert es so lange, bis die Untersuchungen abgeschlossen sind?
Die Realität hinter den TV-Serien
In populären Fernsehkrimis werden Ermittlungen und Obduktionsergebnisse innerhalb weniger Stunden gelöst. Doch die Realität sieht anders aus, wie Prof. Dr. Michael Klintschar vom Institut für Rechtsmedizin in Hannover erklärt. Eine angespannte Stellensituation führt zu langen Bearbeitungszeiten, die mit der TV-Darstellung wenig gemein haben. Dies erklärt auch, warum auch nach einem Jahr in Braunschweig noch keine Ergebnisse vorliegen.
Vielfältige Aufgaben und hohe Fallzahlen
Die Rechtsmedizin an der Medizinischen Hochschule Hannover hat ein breites Aufgabenspektrum und ist für verschiedene Polizeidirektionen zuständig. Mit etwa 20 bis 30 Knochenfunden pro Jahr hat das Institut alle Hände voll zu tun. Die verschiedenen Untersuchungsmethoden erfordern Zeit und Ressourcen, die bei begrenztem Personal zu Verzögerungen führen.
Dialog mit Polizei und Staatsanwaltschaft
Die Priorisierung der Fälle erfolgt im Austausch mit den Ermittlungsbehörden. Dringende Fälle werden priorisiert bearbeitet, dennoch können Wartezeiten nicht immer vermieden werden. Trotz der Herausforderungen sichert Michael Klintschar eine zeitnahe Bearbeitung der wichtigsten Fälle zu.
Die Ergebnisse der Rechtsmedizin sind für die Polizeiarbeit unerlässlich, und die Bevölkerung versteht die Bedeutung einer gründlichen Untersuchung. Obwohl die Wartezeiten lang sind, ist es wichtig, die Arbeit und den Einsatz der forensischen Experten zu würdigen.
– NAG