Stand: 03.08.2024 11:08 Uhr
Die evangelische Kirche in Niedersachsen hat einen Schritt in Richtung Unterstützung für Opfer von sexualisierter Gewalt unternommen. Am Samstag findet in Hannover ein Treffen statt, das von einer unabhängigen Kommission organisiert wird.
Besondere Initiative für Betroffene
Ute Dorczok, die Leiterin der Geschäftsstelle der unabhängigen regionalen Aufarbeitungskommission (URAK), erklärt, dass das Forum für Betroffene nicht nur als Informationsplattform dient, sondern auch den Austausch fördert. Es bietet den Opfern die Möglichkeit, sich mit Mitarbeitenden der Kirche und Diakonie auszutauschen und sich über Angebote zu informieren, die finanzielle Entschädigungen und präventive Maßnahmen betreffen.
Erwartungen der Teilnehmenden
Die URAK, die sich auf die Aufarbeitung von sexualisierter Gewalt in der Kirche spezialisiert hat, lädt Menschen ein, die solche Erfahrungen gemacht haben, unabhängig davon, wo diese Taten stattfanden. Rund 30 Teilnehmende werden zum Forum in Hannover erwartet, wo sie ihre Erwartungen und Wünsche an die Kommission äußern können.
Aufarbeitung soll ab 2025 beginnen
Für das kommende Jahr ist geplant, dass die unabhängige Aufarbeitungskommission ihre Arbeit für Niedersachsen und Bremen aufnimmt. Die Kommission wird aus einer Gruppe von Betroffenen, Mitarbeitenden der Kirche und Diakonie sowie Expertinnen und Experten bestehen, um eine umfassende Perspektive auf die Thematik zu gewährleisten.
Aktuelle Herausforderungen und Dunkelziffer
Eine kürzlich durchgeführte Studie hat der Landeskirche Hannover Versäumnisse im Umgang mit mutmaßlichem sexuellen Missbrauch aufgezeigt. Kirchenobere zeigen sich von den Ergebnissen betroffen und gehen von einer hohen Dunkelziffer aus. Die Diskussion über diese Problematik wird durch die Stimmen der Betroffenen auch immer lauter, die eine umfassende Aufklärung und Veränderung der Strukturen innerhalb der Kirche fordern.
Wichtigkeit des Forums
Das bevorstehende Forum ist nicht nur ein Schritt zur Unterstützung der Betroffenen, sondern auch ein Zeichen, dass die Kirche bereit ist, sich mit ihrer Vergangenheit auseinanderzusetzen. Die Möglichkeit für Betroffene, ihre Stimmen zu erheben, könnte langfristig zu einem System führen, das Gewalt und Missbrauch innerhalb der Institution teilt und letztlich verhindert.
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