Überraschend hat sich in Niedersachsen eine steigend Anzahl an Infektionen mit dem West-Nil-Virus bei Pferden gezeigt. Das Landwirtschaftsministerium in Hannover gab bekannt, dass seit Mitte August insgesamt zehn Pferde mit dem Virus infiziert wurden. Diese Krankheit ist klassifiziert als anzeigepflichtige Tierseuche und wird durch Mücken übertragen, wobei Vögel die häufigsten Wirte sind. Für Pferde verläuft die Erkrankung oft asymptomatisch, wohingegen einige Tiere den Virus mit schweren neurologischen Symptomen wie Lähmungen oder Muskelzittern bekämpfen müssen. Menschen hingegen zeigen laut dem Robert Koch-Institut (RKI) meist keinen auffälligen Krankheitsverlauf.
Die betroffenen Regionen in Niedersachsen sind vielfältig, mit Infektionen in den Landkreisen Lüchow-Dannenberg, Rotenburg (Wümme), Uelzen, Celle, Gifhorn und Vechta sowie in der Stadt Braunschweig. Über die Pferde hinaus wurde das Virus auch bei mehreren Vogelarten nachgewiesen, darunter eine Amsel im Landkreis Gifhorn, ein Weißkopfseeadler im Landkreis Harburg und eine Eule im Landkreis Hildesheim. Dies zeigt, dass das Virus eine breitere Ausbreitung aufweist und in der Tierwelt omnipräsent ist. Zuletzt gab es in Niedersachsen im Jahr 2023 und 2020 nur einzelne Nachweise von Infektionen bei Pferden.
Impfempfehlung für Pferdehalter
Das West-Nil-Virus hat seinen Ursprung in Afrika und wurde erstmals 1937 im West-Nil-Distrikt in Uganda entdeckt. In Europa trat das Virus in den frühen 1960er-Jahren in Frankreich auf und fand seinen Weg nach Deutschland, wo im August 2018 der erste mit dem Virus infizierte Vogel festgestellt wurde. Jahr für Jahr wird das Virus relevanter, besonders nachdem das RKI 2019 die ersten menschlichen Infektionen registrierte, die durch die heimischen Mücken übertragen wurden. Diese Entwicklungen werfen ein Schlaglicht auf die Bedeutung von Präventionsmaßnahmen und Impfungen, um nicht nur die Pferde, sondern auch die Menschen in den betroffenen Regionen zu schützen.