In einem bemerkenswerten medizinischen Fortschritt hat die Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde im Asklepios Klinikum Harburg einen inoffiziellen Rekord aufgestellt. An einem einzigen Tag wurden gleich sechs Zungenschrittmacher implantiert, ein Verfahren, das Menschen mit obstruktiver Schlafapnoe (OSA) eine signifikante Lebensverbesserung ermöglichen kann.
Ein Tag im Zeichen der Schlafmedizin
Der Chefarzt der Klinik, Prof. Dr. Thomas Verse, und sein Team haben in der vergangenen Woche unter Beweis gestellt, wie wichtig Teamarbeit und Routine in der modernen Medizin sind. Unter seiner Leitung wurden die Zungenschrittmacher in einem minimal-invasiven Eingriff implantiert, der in der Regel zwischen 90 und 120 Minuten dauert. Prof. Verse betonte: „Dies ist der Beweis dafür, wie gut unser Team funktioniert. Wir haben die Abläufe optimiert, um die Belastung für unsere Patient:innen zu minimieren.“
Was ist ein Zungenschrittmacher?
Der Zungenschrittmacher ist ein innovatives Gerät, das speziell für die Behandlung von obstruktiver Schlafapnoe entwickelt wurde. Diese Erkrankung betrifft etwa 3,7 Millionen Menschen in Deutschland und führt zu wiederholten Atemaussetzern während des Schlafs. Unbehandelt kann OSA ernste gesundheitliche Probleme nach sich ziehen, wie Herzkreislauf-Erkrankungen und anhaltende Tagesmüdigkeit. Viele Betroffene sind sich der Symptome wie starkem Schnarchen und nächtlichen Atempausen oft nicht bewusst.
Die Bedeutung für die Patient:innen
Die Implantation eines Zungenschrittmachers kann die Lebensqualität erheblich steigern. Durch das regelmäßige Aktivieren des Geräts, welches mit einer Fernbedienung gesteuert wird, wird das Erschlaffen der Zunge während des Schlafs verhindert, wodurch die Atemwege offen bleiben. In der Klinik Harburg wurden seit der Einführung des Zungenschrittmachers bereits über 120 dieser Geräte erfolgreich implantiert.
Zusammenarbeit und Zufriedenheit
Die erfolgreiche Umsetzung dieses ambitionierten Operationstags verdeutlicht nicht nur die Expertise des Harburger Teams, sondern auch das hohe Niveau der medizinischen Versorgung. Die Patient:innen äußerten sich positiv über den effizienten Ablauf und die damit verbundene Verbesserung ihrer Schlafqualität. Prof. Verse merkte an: „Wir arbeiten seit fast einem Jahrzehnt mit Zungenschrittmachern und haben viel Erfahrung gesammelt, die uns hilft, die Eingriffe so sicher wie möglich zu gestalten.“
Ausblick auf die Zukunft
Diese beeindruckende Leistung spiegelte nicht nur die Fähigkeiten des medizinischen Teams wider, sondern auch einen wachsenden Trend in der Schlafmedizin. Die Entwicklung und Anwendung innovativer Behandlungsansätze sind essentiell, um den Bedürfnissen der Patient:innen gerecht zu werden. Der inoffizielle Europarekord von Harburg hebt die Bedeutung der Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde in der Bekämpfung von Schlafstörungen hervor und setzt einen neuen Standard in der Behandlung von Schlafapnoe.
– NAG