Archäologen sind derzeit im Harz aktiv und haben im ehemaligen Kloster Himmelpforte in Wernigerode bemerkenswerte Entdeckungen gemacht. Bei der Freilegung der gotischen Kirche, einer beeindruckenden dreischiffigen Pfeilerbasilika, fanden sie faszinierende Artefakte, darunter kunstvolle Grabplatten aus dem 15. und 16. Jahrhundert. Besonders herausstechend ist die Grabplatte der Adligen Claudia von Königstedt von 1520, deren Darstellung in zeitgenössischer Tracht und mit geflochtenem Haar vor einem Rosenkranz erstaunt. „Die Steinmetzarbeit sieht erstaunlich frisch aus“, betont Projektleiter Felix Biermann vom Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt.
Zudem stießen die Archäologen auf verschiedene Alltagsgegenstände wie Ofenkacheln, Münzen und sogar bronzene Schreibgriffel. Eine aufwendige Warmluftheizung, die vermutlich aus dem 14. Jahrhundert stammt, wurde ebenfalls im Wohnbereich der Mönche entdeckt. Diese kostspielige Technik sorgte für eine rauchfreie Wärme in großen Räumen und war typischerweise nur in wohlhabenden Haushalten und Klöstern zu finden. Die Grabungen werden voraussichtlich bis zum 10. Oktober fortgesetzt, und die nächsten Schritte sind bereits für das kommende Jahr geplant, unterstützt durch ein Bundesförderprojekt von rund 540.000 Euro, wie www.news38.de berichtet.
