Bad Grund. Das illegale Camp im Harz, das über Wochen hinweg für Schlagzeilen sorgte, beginnt sich merklich zu leeren. Allerdings bleibt die Situation kompliziert, da die verbleibenden Teilnehmer nicht nur mit einer drohenden Klage rechnen müssen, sondern auch weiterhin für Aufmerksamkeit sorgen könnten.
Die Teilnehmer des sogenannten Rainbow Gatherings, das mit bis zu 1500 Menschen aus 63 Nationen aufwartete, berichten, dass mittlerweile zahlreiche Camper das Zeltlager verlassen haben. „Die Menschen ziehen entweder freiwillig oder unfreiwillig aus“, erklärt Teilnehmer Thomas T. Das Camp befindet sich in einem etwa 200 Hektar großen Landschaftsschutzgebiet zwischen Bad Grund und Clausthal-Zellerfeld und ist durch das Betretungsverbot der Landkreise Göttingen und Goslar stark unter Druck gesetzt. Aktuell gehen die Schätzungen davon aus, dass noch zwischen 500 und 800 Menschen vor Ort sind.
Auflösung des Lagers und geplante Klage
Thomas T. hat die Vermutung, dass bis zum geplanten Ende des Camps am 3. September ein harter Kern von etwa 500 Personen bleiben wird. Einige Teilnehmer sind in den letzten Tagen abgereist, während andere Platzverweise erhielten. Trotz der Situation greift der Landkreis Göttingen bisher nicht zu einer umfassenden Räumung, da man Kosten scheuen möchte. Die Behörden sind jedoch ständig präsent, um auf das Betretungsverbot hinzuweisen, Zelte abzubauen und unrechtmäßig abgestellte Fahrzeuge abzuschleppen.
Genau diese Abschleppaktionen haben nun für Unmut gesorgt. Thomas T. plant, eine Sammelklage anzustrengen, da er davon überzeugt ist, dass viele Fahrzeuge unrechtmäßig abgeschleppt wurden. Er schätzt, dass rund die Hälfte der abgeschleppten Autos diesen rechtlichen Status haben könnte. Dies könnte dem Camp eine weitere rechtliche Auseinandersetzung einbringen, die die Situation weiter verkompliziert.
Ein bleibender Eindruck
Trotz der drohenden juristischen Auseinandersetzungen streben viele der Teilnehmer an, nach ihrer Abreise einen positiven Eindruck zu hinterlassen. Einige von ihnen, die üblicherweise als „Clean-up-Team“ bezeichnet werden, planen, noch einige Tage nach dem offiziellen Ende des Treffens in der Region zu bleiben, um das Gebiet aufzuräumen. Thomas T. äußert sich zu diesem Vorhaben: „Unser Ziel ist, es den Ort sauberer zu hinterlassen, als wir ihn ursprünglich vorgefunden haben.” Diese Haltung könnte dazu beitragen, den Konflikt zwischen den Behörden und den verbleibenden Teilnehmern zu entschärfen, auch wenn der rechtliche Druck weiterhin besteht.
Abschließend lässt sich sagen, dass das Rainbow Gathering sowohl durch seine kulturelle Vielfalt als auch durch die Herausforderungen, mit denen es konfrontiert ist, auffällt. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation bis zum 3. September entwickelt und welche rechtlichen Schritte letztlich unternommen werden.