Der Welterbe Harz im Fokus der Heimatpflege
Wichtigkeit der Erhaltung historischer Kulturgüter
Das Welterbe Harz stellt nicht nur ein bedeutendes Kulturerbe für Niedersachsen dar, sondern ist auch ein esenciales Beispiel für nachhaltige Wasserwirtschaft aus der vorindustriellen Zeit. Die Oberharzer Wasserwirtschaft, ein System aus Gräben, Kanälen und Teichen, nutzt die Wasserkraft zur Energiegewinnung. Diese historische Technik sollte nicht nur bewahrt, sondern auch als Vorbild für moderne Ansätze in der Energiegewinnung gewürdigt werden.
Kritik des Niedersächsischen Heimatbundes
Jüngste Berichte des Niedersächsischen Heimatbundes (NHB) zeigen jedoch, dass es erhebliche Mängel beim Erhalt dieses kulturellen Erbes gibt. Insbesondere wird auf den besorgniserregenden Zustand des Lautenthaler Kunstgrabens im Innerstetal hingewiesen. Der NHB beklagt, dass ein systematisches Monitoring der Bestände sowie eine umfassende Erfassung der historischen Teile im Welterbe notwendig sind, um die wertvolle Substanz zu schützen.
Die Rolle der lokalen Gemeinschaft
Die Verantwortung für den Erhalt dieser Kulturgüter liegt nicht nur bei den Behörden, sondern auch bei den lokalen Gemeinschaften und den Besitzern der historischen Anlagen. Der NHB fordert eine aktive Einbindung der Anwohner und Kommunen, um das Bewusstsein für die Probleme und die Wichtigkeit der Erhaltung zu schärfen. Ein fehlendes Verständnis für die Geschichte und den Wert dieser Einrichtungen könnte langfristig zu deren Verlust führen.
Problematik im Archivrecht
Eine zusätzliche Sorge des NHB ist der Umgang mit historischen Dokumenten. Berichten zufolge hat eine Schule in Goslar offenbar Archive entsorgt, ohne die Auflagen des Niedersächsischen Archivgesetzes zu beachten. Eine solche Praxis könnte irreparable Schäden an unserem kulturellen Gedächtnis verursachen, indem wichtige Dokumente und Informationen verloren gehen. Der NHB hat diese Punkte in der aktuellen „Roten Mappe“ hervorgehoben, die jährlich den Stand der Heimatpflege in Niedersachsen dokumentiert und kürzlich an Ministerpräsident Stephan Weil übergeben wurde.
Schlussfolgerung
Die Kritik des NHB verdeutlicht die dringende Notwendigkeit, das Welterbe Harz nicht nur zu erhalten, sondern auch aktiv zu fördern und zu schützen. Die Integration von lokalem Wissen und Engagement in den Erhaltungsprozess könnte entscheidend dazu beitragen, die historischen Schätze der Region für zukünftige Generationen zu bewahren. Es wird erwartet, dass verantwortungsvolle Schritte unternommen werden, um sowohl die Wasserwirtschaft als auch die dazugehörigen Dokumente für die Nachwelt zu sichern.
– NAG