Harz

Fledermausschützer auf Beutezug: Einblick in die Aktivitäten im Harzwald

Forscher stoppen geflügelte Jäger auf ihrem nächtlichen Streifzug

Ein ungewöhnliches Spektakel spielte sich kürzlich in den Wäldern des Harzgebirges ab. Statt auf der Jagd nach Beute durch die Nacht zu fliegen, gerieten einige Zwergfledermäuse in die fein gesponnenen Netze von Forschern, die im Rahmen des Fledermaus-Nationalpark-Camps in Allrode Untersuchungen durchführen. Die Aktion hat das Ziel, besonders gefährdete Fledermausarten aufzuspüren und zu schützen.

Warum sind Fledermäuse so wichtig?

Die Untersuchungen in den Regionen Elend, Schierke, Brocken und Ilsenburg spielen eine wichtige Rolle beim Schutz von Kleinabendseglern, Nord- und Zweifarbfledermäusen. Diese Arten sind akut durch den Bau von Windkraftanlagen gefährdet, da sie von den Konstruktionen angezogen werden und dadurch tödliche Kollisionen erleiden. Der Lerneffekt dieser Tiere führt oft direkt zum Tod, da sie keine Erfahrung mit solchen Hindernissen haben.

Umso wichtiger ist es, ihre Aktionsräume zu erfassen und ihre Quartiere zu schützen. Durch die intensive Forschungsarbeit und die Erfassung von Populationen können konkrete Maßnahmen ergriffen werden, um den Lebensraum dieser bedrohten Tiere zu erhalten und ihre Existenz langfristig zu sichern.

Der Schutz der geflügelten Nachtwesen

Die Fledermausforscher haben bereits viele Erfolge vorzuweisen, darunter die Registrierung von 79 Individuen in Allrode. Besonders die Vielzahl von Zwergfledermäusen zeigt, dass die Wiesen und Gärten der Region wichtige Lebensräume für diese Insektenfresser sind. Die Fledermäuse tragen durch die Jagd auf Insekten entscheidend dazu bei, das ökologische Gleichgewicht aufrechtzuerhalten.

Es ist jedoch wichtig, nicht nur die Fledermäuse in Nähe von Siedlungen zu schützen, sondern auch ihre Zugwege zu sichern. Mit dem Beginn des Fledermauszugs Ende Juli und Anfang August werden Tausende von Tieren erwartet, die auf langen Strecken unterwegs sind. Besonders bedroht sind hierbei die Langstreckenzieher wie der Kleinabendsegler und die Zweifarbfledermaus, die ihren Lebensraum durch die zunehmende Verbreitung von Windkraftanlagen schwinden sehen.

Die Forschungsarbeit der Fledermausschützer dient somit nicht nur dem Schutz einzelner Tiere, sondern trägt entscheidend dazu bei, das fragile Ökosystem des Harzgebirges zu erhalten und die Vielfalt der tierischen Nachtwelt zu bewahren.

NAG

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