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Harzer Hexentrail: Sportler dürfen trotz Rainbow-Camp ins Sperrgebiet

Landkreis Göttingen erlaubt Sportlern den Zugang zu einem Sperrgebiet bei Bad Grund, um die Teilnahme am Harzer Hexentrail am Samstag zu ermöglichen, während gleichzeitig das illegale "Rainbow"-Camp dort weiterhin beobachtet und weiterhin Maßnahmen gegen die Camper ergriffen werden.

Am Wochenende ziehen wieder Hunderte von Sportbegeisterten in den Harz, um am renommierten Harzer Hexentrail teilzunehmen. Was diesen Lauf besonders macht, ist die Situation rund um das sogenannte „Rainbow“-Camp, das sich in einem Sperrgebiet bei Bad Grund befindet. Trotz der angespannten Lage hat der Landkreis Göttingen eine Ausnahmegenehmigung erteilt, die es den registrierten Teilnehmern erlaubt, das Gebiet zu betreten.

Die Behörden von Göttingen und Goslar hatten ursprünglich ein Betretungs- und Aufenthaltsverbot für das Gebiet zwischen Bad Grund und Clausthal-Zellerfeld bis zum 4. September ausgesprochen, nachdem die „Rainbow Family“ dort ohne Genehmigung campiert. Die Landkreisverwaltung hat jedoch entschieden, die Wander- und Laufveranstaltung in die neue Allgemeinverfügung aufzunehmen, um die vorhandenen Strecken weiterhin nutzen zu können. Dies geschah, um zu verhindern, dass die Veranstaltung umfassend umgeplant werden muss, so eine offizielle Mitteilung des Landkreises.

Details zur Route des Harzer Hexentrails

Interessanterweise führt die Strecke des Hexentrails nicht direkt über das Areal, wo die „Rainbow Family“ ihr Camp aufgeschlagen hat. Der Sprecher des Landkreises betonte, dass die Wanderer und Läufer entlang der Waldwege im Sperrgebiet geleitet werden, und somit der unmittelbare Kontakt mit den Campierenden vermieden wird. Die Gemeinschaft der „Rainbow Family“ scheint von der geplanten Veranstaltung hingegen nichts gewusst zu haben, wie eine Teilnehmerin im Gespräch mit NDR Niedersachsen mitteilte.

Die „Rainbow Family“, eine alternative und meist hippiebeeinflusste Gemeinschaft, zählt aktuell zwischen 700 und 800 Mitglieder, die in dem Landschaftsschutzgebiet campieren. Immer wieder kommt es zu Konflikten mit den Behörden, die Maßnahmen gegen das vermeintlich illegale Treffen durchsetzen. Dazu zählt das Konfiszieren von Zelten, das Abschleppen von Fahrzeugen und die Einleitung von Ordnungswidrigkeitsverfahren. Um die Einhaltung des Betretungsverbots zu überprüfen, hat der Landkreis sogar Drohnen mit Lautsprechern eingesetzt, um auf die Vorschriften hinzuweisen.

Die Situation ist angespannt, und während die Polizei den Teilnehmern des Camps relativ freien Lauf lässt, bleibt die Frage, wie lange dieses illegale Treffen noch geduldet wird. Der Landkreis beobachtet die Entwicklung genau und wird entsprechende Maßnahmen entscheiden, je nachdem, wie sich die Lage weiter entwickelt. Dieses Aufeinandertreffen von sportlichem Event und der gegenwärtigen Camp-Situation im Harz wirft Fragen zu Recht und Ordnung in geschützten Naturräumen auf.

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