Harz

„Kritik am Welterbe im Harz: Heimatbund fordert mehr Schutzmaßnahmen“

Der Niedersächsische Heimatbund kritisiert in seinem Jahresbericht 2024 gravierende Mängel bei der Heimatpflege und dem Erhalt des Welterbes im Harz, insbesondere der Oberharzer Wasserwirtschaft, und fordert von der Landesregierung die Umsetzung eines umfassenden Schutzkonzepts für die bedrohte Gipskarstlandschaft im Südharz, um die einzigartige Biodiversität dieser Region zu sichern.

Kritische Bestandsaufnahme im Harz. Die Herausforderungen in der Heimatpflege des Harzer Welterbes werfen Fragen über den Zustand und die Zukunft bedeutender Kulturlandschaften auf.

Welterbe Harz: Ein Aufruf zur Erhaltung

Die aktuelle Diskussion über die Pflege des Harzer Welterbes, insbesondere die Oberharzer Wasserwirtschaft, ist von Bedeutung für die Region und darüber hinaus. Die jährlich veröffentlichte Rote Mappe des Niedersächsischen Heimatbundes (NHB) gibt Anhaltspunkte über Mängel bei der Heimatpflege und verdeutlicht die Notwendigkeit für eine effiziente Strategie zur Bewahrung geschichtsträchtiger Orte.

Kritik am Zustand der Oberharzer Wasserwirtschaft

Im Fokus steht die Oberharzer Wasserwirtschaft, ein gewaltiges System von Teichen und Wassergräben, das ursprünglich zwischen dem 16. und 19. Jahrhundert entstanden ist. Die Welterbestiftung hat bereits angekündigt, ab 2025 mit der Behebung bestehender Defizite zu beginnen. Langfristige Pläne zur Bestandserfassung und Monitoring stehen auf der Agenda, um sicherzustellen, dass der wertvolle Erbe nicht weiter verfällt.

Gipskarstlandschaft im Südharz: Ein Biodiversitäts-Hotspot

Parallel zu den Diskussionen über das Welterbe werden auch die Belange der Gipskarstlandschaft im Südharz laut. Diese Region wird als ein bedeutendes Habitat für eine Vielzahl von Pflanzen- und Tierarten angesehen. Im Zuge der Roten Mappe fordert der Heimatbund den Schutz dieser einzigartigen Landschaft, die durch den sogenannten „Gipsfrieden“, einen Kompromiss zwischen wirtschaftlichen Interessen und Naturschutz, erhalten wurde.

Finanzierung und Unterstützung für die Aufwertung des Erbes

Ein zentrales Element für den Erfolg dieser Initiativen wird die Bereitstellung von Finanzmitteln sein. Trotz der Zusagen vonseiten des Landes Niedersachsen und kommunaler Unterstützung sind die derzeitigen finanziellen Mittel begrenzt. Die Stiftung Welterbe plant, diesen Herausforderungen mit einem strukturierten Ansatz zu begegnen.

Öffentliches Engagement und Mitgestaltung

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Einbeziehung der Öffentlichkeit und der zivilgesellschaftliche Diskurs. Die Schaffung eines länderübergreifenden Biosphärenreservats könnte nicht nur zur Verbesserung des Naturschutzes in der Region beitragen, sondern auch das Bewusstsein für die Wertschätzung der Biodiversität und der kulturellen Erbes fördern.

Insgesamt ist die Situation des Harzer Welterbes und der Gipskarstlandschaft eine Erinnerung daran, wie wichtig es ist, historische sowie natürliche Ressourcen zu schützen und aktiv für die Erhaltung unserer Kultur und Natur einzutreten. Der Handlungsdruck ist hoch, und es bleibt abzuwarten, welche Schritte tatsächlich unternommen werden, um die beschriebenen Defizite zu beheben und so die künftige Erhaltung des Welterbes sicherzustellen.

NAG

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