Im Oberharz, umgeben von malerischen Wäldern, findet ein einzigartiges Festival statt, das nicht nur für die Veranstalter, sondern auch für die lokale Gemeinschaft von enormer Bedeutung ist. Die Naturbühne Benneckenstein ist der Schauplatz des Theaternatur-Festivals, das in diesem Jahr seine zehnte Ausgabe feiert. Festivalleiter Jan-Hendrik Hermann hebt hervor, dass es sich um einen „genialen Ort“ handelt, wo kreative Gedanken und Aufführungen im Einklang mit der Natur stattfinden.
Vorstellung und Leitgedanken des Festivals
Das Festival trägt das Motto „Wege zum Glück?“. In Zeiten globaler Krisen und Herausforderungen möchten die Veranstalter die Menschen dazu anregen, über ihre Träume und Sehnsüchte nachzudenken und zu reflektieren, was ihnen Hoffnung und Kraft schenkt. Hermann erklärt, dass es darum geht, das verlorengegangene Glück wiederzufinden. Die Inszenierungen konzentrieren sich nicht nur auf Unterhaltung, sondern auch auf tiefere gesellschaftliche Themen, die unsere Zeit prägen.
Schaffung eines natürlichen Spielraums
Die Grundidee des Festivals war von Anfang an, die nahezu vergessene Waldbühne neu zu beleben. Anstatt nur kommerzielle Produktionen zu zeigen, sollen kreative, freie Theateraufführungen Menschen anziehen. Hermann hebt hervor, dass die Möglichkeit, praktisch ohne kommerziellen Druck zu arbeiten, besonders wertvoll für eine Region wie den Oberharz ist. Das Festival bietet somit nicht nur eine Plattform für junge Künstler, sondern stärkt auch die Identität der Region.
Ein Festival, das verbindet
Die positive Resonanz auf das Festival spiegelt sich in der Vielzahl der Besucher wider. Menschen aus der Umgebung, aber auch aus Städten wie Nordhausen, Hannover und Leipzig kommen zusammen, um die Aufführungen zu genießen. Die lokale Gemeinschaft profitiert direkt von diesem kulturellen Ereignis, nicht nur durch den Besuch, sondern auch durch das ehrenamtliche Engagement von über 40 Mitgliedern des Vereins Harzrevier, die das Festival aktiv unterstützen.
Vielfältige künstlerische Beiträge
Ein besonderes Highlight des Festivals ist das Stück „Glückglückglückglückglück“, das von der Choreografin Lena Reißner inszeniert wurde. Sie hat es speziell für die Naturbühne entwickelt und spiegelt die harmonische, aber auch kraftvolle Beziehung zwischen Mensch und Natur wider. Eine weitere Eigenproduktion ist „Monte Rosa“, die von Frieda Lange inszeniert wurde und durch den Einsatz von Südharzer Alphornbläsern gekennzeichnet ist, was zur besonderen Atmosphäre des Festivals beiträgt.
Gemeinsames Engagement in herausfordernden Zeiten
Die Organisation eines solchen Festivals ist jedoch nicht ohne Herausforderungen. Bürgermeister Ronald Fiebelkorn äußert, dass die akquirierung von Fördermitteln große Anstrengungen erfordert. Rückblickend erkennt er die Entwicklung des Festivals an und freut sich über die positive Veränderung, die es für die Region gebracht hat. Die engagierte Zusammenarbeit der Mitglieder des Vereins Harzrevier ist entscheidend, um das Festival Jahr für Jahr zu realisieren.
Eine lebendige kulturelle Landschaft
Trotz der gelegentlichen Schwierigkeiten bleibt der Fokus auf der positiven Entwicklung des Festivals. Volker Herholt, Vorsitzender des Harzrevier-Vorstands, hebt hervor, wie wichtig dieses Event für die Identität der Region ist. Während des Festivals sind die Unterkünfte in der Umgebung oft ausgebucht, was nicht nur der lokalen Wirtschaft zugutekommt, sondern auch den Künstlern ermöglicht, ihre Arbeiten einem breiteren Publikum vorzustellen.
Das Theaternatur-Festival ist mehr als nur eine kulturelle Veranstaltung; es ist ein Symbol für die Kraft der Gemeinschaft und einen wichtigen Schritt in Richtung einer kulturellen Renaissance im Oberharz.
– NAG