GesundheitHeidelberg

Heidelberger HEAL-App: Cooler durch die Sommerhitze navigieren

Heidelberg hat am 25. Juli 2024 den Start des transdisziplinären Projekts „Hitzeanpassung für vulnerable Bevölkerungsgruppen“ (HEAL) bekannt gegeben, das innovative Klimaanpassungsstrategien und eine web-basierte HEAL-App entwickelt, um gefährdete Bevölkerungsgruppen während heißer Wetterperioden besser zu schützen und die Mobilität in der Stadt zu verbessern.

In Zeiten steigender Temperaturen steht die Stadt Heidelberg vor einer bedeutenden Herausforderung: Die zunehmende Hitzebelastung in urbanen Gebieten hat direkte Auswirkungen auf die Gesundheit vieler Bürgerinnen und Bürger. Besonders gefährdete Gruppen, wie ältere Menschen und Kinder, stehen unter einem erhöhten Risiko für hitzebedingte Erkrankungen. Um diese Problematik anzugehen, wurde das transdisziplinäre Projekt „Hitzeanpassung für vulnerable Bevölkerungsgruppen“ (HEAL) ins Leben gerufen.

Innovative Ansätze zur gesundheitlichen Absicherung

Das HEAL-Projekt, das von 2021 bis 2024 unter der Trägerschaft der Baden-Württemberg Stiftung durchgeführt wird, kumuliert Wissen und Technologien aus verschiedenen Fachbereichen, um Lösungen für städtische Mobilität während Hitzewellen zu entwickeln. Dazu wird eine web-basierte Routinganwendung bereitgestellt, die anhand von Sensordaten und Informationen über Schattenwurf Routen plant, die weniger hitzebelastet sind. Sven Lautenbach, Gruppenleiter am Heidelberger Institut für Geoinformationstechnologie (HeiGIT), erläutert: „Die HEAL-App hilft Nutzern, schattige Routen zu finden und vermeidet stark befahrene Straßen. Dadurch wird auch das Bewusstsein für die Auswirkungen des Klimawandels gestärkt.“

Mit der Bevölkerung im Dialog

Ein zentraler Aspekt des Projekts ist die Einbeziehung der Bevölkerung und von Experten. Durch interaktive Stadtspaziergänge und Workshops gelang es dem Forschungsteam, die unterschiedlichen Bedürfnisse verschiedener Bevölkerungsgruppen zu erfassen. Dr. Kathrin Foshag vom TdLab Geographie betont die Bedeutung dieser Praxis: „Unsere Interaktionen ermöglichen es uns, spezifische Herausforderungen zu identifizieren, die sonst vielleicht unentdeckt geblieben wären.“ Solche Partizipationsformate haben zur Schaffung einer umfassenden Wissensbasis beigetragen, die sowohl den Klimawandel als auch die konkreten Bedürfnisse der Bewohner berücksichtigt.

Integration von Wissenschaft und Praxis

Das Projekt setzt nicht nur auf theoretische Modelle, sondern aktiv auf die Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung, um individuelle Hitzeanpassungsstrategien zu entwickeln und den kommunalen Hitzeschutz zu unterstützen. „Unser Ziel ist es, die Grenzen zwischen Wissenschaft und angewandter Praxis zu überwinden“, erklärt Lautenbach. Die öffentlich zugängliche HEAL-App und die Begleitbroschüren informieren die Bürger über geeignete Maßnahmen zur Anpassung an Hitze, um die Gesundheit und das Wohlbefinden in der Stadt zu fördern.

Übertragbarkeit des Ansatzes auf andere Städte

Ein weiterer wichtiger Schritt in der Entwicklung des Projekts ist die Übertragbarkeit des verwendeten Ansatzes auf andere deutsche Städte. Das Team arbeitet kontinuierlich daran, die Erkenntnisse aus Heidelberg landesweit zu nutzen und so ein bewährtes Modell für Hitzeschutzstrategien in urbanen Räumen zu etablieren. Durch die umfassende Erhebung und Verarbeitung von Daten wird nicht nur das Leben der Betroffenen verbessert, sondern auch die wissenschaftliche Basis für zukünftige Projekte gestärkt.

Fazit

Das HEAL-Projekt stellt einen wegweisenden Schritt zur Bekämpfung der Folgen des Klimawandels dar, indem es innovative Technologien und partizipative Ansätze kombiniert. Diese Synergie hat das Potenzial, das Leben in städtischen Gebieten wie Heidelberg maßgeblich zu verbessern und andere Städte dazu anzuregen, ähnliche Strategien zur Hitzeanpassung zu entwickeln.

NAG

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"