Neuer Heidelberg-Chef setzt auf Kosteneinsparungen im Personalbereich
In Zeiten eines sich wandelnden Marktumfelds und steigender Kosten hat sich Heidelberger Druckmaschinen mit Jürgen Otto einen erfahrenen Manager als neuen CEO ins Boot geholt. Mit einem Hintergrund in der deutschen Autozulieferindustrie und der Modebranche will Otto nun mit neuen Ideen und ehrgeizigen Zielen den Traditionsunternehmen wieder auf Kurs bringen.
Ein zentraler Fokus von Otto liegt auf der Kostenstruktur des Unternehmens. Gerade im Personalbereich sieht er noch Verbesserungspotenzial und plant, die Personalkosten zu senken. Trotz notwendiger Investitionen in die IT in der Vergangenheit sei es wichtig, die steigenden Personalkosten im Blick zu behalten: „Wir können nicht hohe Lohnsteigerungen und gleichzeitig hohe Investitionen parallel leisten“, so Otto. Daher sei es entscheidend, die Kosten im Griff zu behalten, um langfristig erfolgreich zu sein.
Im vergangenen Geschäftsjahr belief sich der Personalaufwand bei Heidelberg auf knapp 800 Millionen Euro. Trotz eines leichten Rückgangs im Vergleich zum Vorjahr, plant das Unternehmen, die Zahl der Beschäftigten stabil zu halten, zumindest am deutschen Standort. Otto betonte die Bedeutung einer offenen Diskussion mit den Mitarbeitern über zukünftige Investitionen und setzt zudem auf Kostendisziplin im Management, um externe Beratungskosten zu reduzieren.
Hoffnung im Verpackungsdruck
Der rückläufige Markt für Druckprodukte aufgrund der Digitalisierung hat Heidelberg dazu bewogen, verstärkt auf den Bereich Verpackungsdruck zu setzen. Dieser Markt verzeichnet seit einiger Zeit eine steigende Nachfrage, insbesondere im Bereich der Einwegverpackungen. Otto sieht hier großes Potenzial für das Unternehmen und plant, diese Wachstumschancen zu nutzen, um langfristig erfolgreich zu sein.
Stagnation und Herausforderungen
Im vergangenen Jahr musste Heidelberg einen leichten Umsatzrückgang verzeichnen und auch der Gewinn verringerte sich deutlich. Für das laufende Jahr erwartet das Unternehmen eine Stagnation bei den Erlösen und der Ebitda-Marge. Trotz dieser Herausforderungen plant Otto, notwendige Investitionen ohne Inanspruchnahme der Aktionäre oder die Aufnahme neuer Schulden zu stemmen.
Die Forderungen der Gewerkschaft IG Metall nach Lohnerhöhungen stellt eine weitere Herausforderung dar, die Otto durch Gespräche mit den Betriebsräten und der Gewerkschaft zu lösen gedenkt. Er zeigt Verständnis für die Situation der Mitarbeiter und ist zuversichtlich, zu guten Lösungen zu kommen, um Wege zu finden, das Unternehmen langfristig erfolgreich zu halten.
– NAG