In der Stadt Heidelberg wird ein innovatives Projekt ins Leben gerufen, das sich mit der Herausforderung der Hitzeanpassung in urbanen Räumen beschäftigt. Das HEAL-Projekt steht für „Hitzeanpassung für vulnerable Bevölkerungsgruppen“ und hat zum Ziel, gefährdete Gruppen während heißer Tage zu unterstützen und ihre Mobilität zu verbessern.
Besondere Merkmale der HEAL-App
Die HEAL-App ist eine neuartige webbasierte Anwendung, die Nutzern hilft, Hitzeaussetzungen auf ihren Wegen zu vermeiden. Sie nutzt Sensordaten, um Routen zu berechnen, die einen geringeren Hitzestress bieten. Dazu werden schattenspendende Routen durch Parks und andere bewaldete Gebiete vorgeschlagen. Diese App zeigt zudem Details zur Wegbeschaffenheit, wie Oberflächenbelag und Steigungen an, um eine möglichst angenehme Reise zu garantieren.
Warum das Projekt ins Leben gerufen wurde
In urbanen Gebieten, wie Heidelberg, steigen die Temperaturen und damit auch die Gesundheitsrisiken, insbesondere für vulnerable Gruppen wie ältere Menschen und Personen mit Vorerkrankungen. Das HEAL-Projekt wurde ins Leben gerufen, um diesem Anstieg hitzebedingter Erkrankungen entgegenzuwirken und gleichzeitig das Bewusstsein für die Auswirkungen des Klimawandels zu schärfen.
Methoden und Vorgehensweise
Ein einzigartiges Merkmal des Projekts ist die transdisziplinäre Herangehensweise, die Wissenschaftler, Stadtplaner und Vertreter der Zivilgesellschaft miteinander verbindet. Durch interaktive Stadtspaziergänge und Workshops wurden die Bedürfnisse der Bürger erfasst, während Experten von verschiedenen Disziplinen konsultiert wurden. Dr. Kathrin Foshag vom TdLab Geographie betont die Wichtigkeit dieser niederschwelligen Formate, um lokale Herausforderungen besser zu verstehen.
Das Projektteam und seine Ziele
Das Projekt wird vom Heidelberger Institut für Geoinformationstechnologie (HeiGIT) und dem Geographischen Institut der Universität Heidelberg durchgeführt und erhält Förderung von der Baden-Württemberg Stiftung bis zum Jahr 2024. Ziel ist es, durch interaktive Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung und der Bevölkerung eine Wissensbasis über die Auswirkungen von Hitze auf gefährdete Gruppen aufzubauen und gleichzeitig den kommunalen Hitzeschutz zu verbessern.
Ein Blick in die Zukunft
Die Initiatoren des Projekts planen, die entwickelten Strategien und die Routinganwendung auf andere Städte in Deutschland zu übertragen. Die HEAL-App und begleitende Materialien, wie Informationsbroschüren und Hitzekarten, stehen der Öffentlichkeit zur Verfügung und sollen breiten Zugang zu wichtigen Informationen über hitzeangepasste Mobilität bieten.
Für mehr Informationen und den Zugriff auf die App, besuchen Sie bitte diesen Link zur HEAL-App. Weitere Details finden Sie im Imagefilm über das Projekt.
– NAG