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Neuer Rollstuhlparcours in Heidelberg: Schritt in ein selbstbestimmtes Leben

Die Klinik für Paraplegiologie in Heidelberg-Schlierbach hat einen neu hergerichteten Rollstuhlparcours eingeweiht, der es Querschnittgelähmten ermöglicht, in einem geschützten Rahmen das selbstständige Fahren und Manövrieren mit dem Rollstuhl zu üben, was entscheidend zur Wiedererlangung ihrer Mobilität und Lebensqualität beiträgt.

Die Inklusion von Menschen mit Behinderungen in der Gesellschaft ist ein zentrales Thema, das zunehmend an Bedeutung gewinnt. Ein neuer Rollstuhlparcours in der Klinik für Paraplegiologie in Heidelberg-Schlierbach stellt einen wichtigen Schritt in diese Richtung dar. Der Parcours, der kürzlich nach umfassenden Renovierungsarbeiten wieder eingeweiht wurde, bietet den Patientinnen und Patienten die Möglichkeit, ihre Mobilität neu zu entdecken und alltägliche Herausforderungen zu meistern.

Ein Schritt zur Selbstständigkeit

„Eine Querschnittlähmung führt oft zu gravierenden Einschnitten im Alltag. Die Möglichkeit, sich wieder selbstständig fortbewegen zu können, ist entscheidend für die Wiederherstellung der Lebensqualität“, betont Professor Dr. Norbert Weidner, Ärztlicher Direktor der Klinik. Die Förderung der Selbstständigkeit hat nicht nur positive Auswirkungen auf das Individuum, sondern auch auf die gesamte Gemeinschaft, da besser integrierte Menschen mit Behinderungen aktiv am gesellschaftlichen Leben teilnehmen können.

Der Rollstuhlparcours – Ein vielseitiger Trainingsraum

Der neue Rollstuhlparcours zeichnet sich durch verschiedene Untergründe wie Beton, Kopfsteinpflaster, Schotter und Sand aus und nimmt die Nutzer mit alltäglichen Herausforderungen wie Bordsteinkanten und Regenrinnen konfrontiert. Dies ermöglicht den Patientinnen und Patienten, die notwendigen Fähigkeiten in einem geschützten Rahmen zu erlernen, um letztendlich sicher im Alltag zu navigieren. „Das gibt ihnen Selbstvertrauen und Mut, das neue Leben im Rollstuhl zu meistern“, so Anne-Stefani Kenkenberg, Leiterin der Abteilung Physiotherapie.

Unterstützung durch Spenden

Der Rollstuhlparcours konnte durch eine großzügige Spende von Manfred Sauer, selbst seit vielen Jahren auf einen Rollstuhl angewiesen, instandgesetzt werden. Sauer ist bekannt für sein Engagement und sagt: „Mir liegt es am Herzen, dass die Patienten in Bewegung kommen“. Seine Unterstützung und die Implementierung solcher Trainingsmöglichkeiten sind von großer Bedeutung, um Menschen mit Behinderungen den Zugang zur Selbstbestimmung zu erleichtern.

Integrative Therapieansätze und ihre Relevanz

Die Klinik für Paraplegiologie ist nicht nur ein Ort der Heilung, sondern auch ein international anerkanntes Zentrum, das sich auf die Bedürfnisse von Menschen mit Querschnittlähmung spezialisiert hat. Ein interdisziplinäres Team aus Fachleuten gewährleistet, dass innovative Therapieverfahren entwickelt und bestehende Ansätze kontinuierlich verbessert werden. „Durch das Training im Rollstuhl können die Therapiefortschritte optimal dokumentiert werden, was eine individuelle Anpassung der Hilfsmittel ermöglicht“, erklärt Marlis Euler, die leitende Ergotherapeutin.

Fazit: Auf dem Weg zu mehr Inklusion

Der Rollstuhlparcours in Heidelberg-Schlierbach ist mehr als nur ein Trainingsgelände. Er symbolisiert die Chancen und Möglichkeiten zur Selbstständigkeit, die Menschen mit Behinderungen geboten werden sollten. Ein solches Angebot ist nicht nur für die Einzelnen von Bedeutung, sondern hat auch positive Auswirkungen auf die gesamte Gesellschaft, indem es das Verständnis und die Akzeptanz fördert. Der Weg zu mehr Inklusion ist ein Gemeinschaftsprojekt, und Initiativen wie diese tragen entscheidend dazu bei, Barrieren abzubauen und das Miteinander zu stärken.

NAG

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