Auf der Schwäbischen Alb, einem der malerischsten Gebiete Baden-Württembergs, erstrecken sich nicht weniger als 77 Burgen und Burgruinen, die das Herz eines jeden Geschichts- und Architekturbegeisterten höher schlagen lassen. Diese beeindruckenden Bauwerke sind nicht nur Zeugnisse einer aufregenden Vergangenheit, sondern bieten auch spektakuläre Ausblicke auf die umliegende Landschaft.
Eine der bekanntesten Attraktionen ist die Burg Hohenzollern, die jedes Jahr rund 350.000 Besucher anzieht. Diese majestätische Festung thront in einer Höhe von 855 Metern auf dem Zollerberg und ist ein Paradebeispiel für neugotische Architektur. Die erste Burg wurde bereits im 15. Jahrhundert erbaut, doch der Gang der Geschichte und mehrere Kriege führten zu ihrer Zerstörung. Ihre Nachfolger waren nicht weniger beeindruckend – zwischen 1850 und 1867 wurde die heutige Burg errichtet, die sich durch ihre prächtigen Türme und Wehranlagen auszeichnet.
Burg Hohenneuffen: Unbezwingbar in schweren Zeiten
Auch die Hohenneuffen-Burg hat aus ihrer langen Geschichte viel zu erzählen. Um 1100 erbaut, überstand sie zahlreiche Belagerungen, ohne jemals eingenommen zu werden. Selbst während des Dreißigjährigen Krieges gab sich die Burg nach über einem Jahr Belagerung kampflos den Angreifern geschlagen. Diese Lage auf einem beeindruckenden Weißjurafelsen bei Neuffen macht sie zu einem beliebten Ziel für Besucher. Trotz der Verfallsspuren lockt die Burg mit mittelalterlichen Festen und einem ganz besonderen Rittermahl, das regelmäßig veranstaltet wird.
Die Burg Teck in der Nähe von Owen bietet eine andere, aber ebenso reizvolle Geschichte. Errichtet im 12. Jahrhundert, wurde die alte Burg im Bauernkrieg 1525 bis auf die Grundmauern zerstört. Heute zeugen der im 19. Jahrhundert errichtete Aussichtsturm und die restaurierte Veranstaltungshalle vom Geist der Vergangenheit. Die Burg steht auf 773 Metern und bietet einen beeindruckenden Ausblick auf die Staufergebirge.
Ein weiteres bemerkenswertes Beispiel ist die Burgruine Hohenrechberg, die pittoresk auf 644 Metern Höhe thront. Gegründet zwischen 1200 und 1250 von Ulrich von Rechberg, hat sie die Unbilden der Zeit relativ gut überstanden, bis sie 1865 durch einen Blitzschlag ausbrannte. Noch heute beeindruckt die Burgruine mit ihrer imposanten Grabenanlage und dem regelmäßig besuchten Restaurant, das den Blick über das Fils- und Remstal freigibt.
Kulturelle Schätze und eindrucksvolle Aussichten
Die Stauferburg Katzenstein, die über dem gleichnamigen Örtchen thront, wurde in den letzten Jahrzehnten umfangreich restauriert und ist heute eines der wertvollsten Beispiele romanischer Burgen in Süddeutschland. Die gesamte Anlage umfasst verschiedene Wehranlagen und Innenhöfe, die die beeindruckende Geschichte der Burg widerspiegeln. Zusätzlich bieten regelmäßige Veranstaltungen, wie Mittelaltermärkte, ein Stück mittelalterlichen Flairs.
Die Burgruine Reußenstein, eines der beliebtesten Ausflugsziele, steht ebenfalls in der Liste der hinreißenden Burgen und bietet einen herrlichen Blick ins Neidlinger Tal. Von der alten Festung sind die Überreste noch gut erhalten, und die 1965/66 durchgeführten Restaurierungsarbeiten haben dazu beigetragen, dass die Ruine wieder besichtigt werden kann.
Wer die Schwäbische Alb besucht, sollte sich auch die Festungsruine Hohentwiel in Singen nicht entgehen lassen. Diese beeindruckende Anlage ist eine der größten Festungsbauten des Landes und ermöglicht den Besuchern nicht nur einen Blick in die Geschichte, sondern auch atemberaubende Ausblicke auf den Bodensee – an klaren Tagen sogar bis zu den Alpen.
Insgesamt drumherum ist die Schwäbische Alb ein Schatz an Geschichte, Schönheit und Abenteuer. Die Burgen und Ruinen sind nicht nur Zeugen alter Zeiten, sondern laden auch dazu ein, die Geschichten zu entdecken, die hinter ihren Mauern stecken.