Regensburg steht vor einem möglicherweise weitreichenden Schritt: Eine beauftragte Wissenschaftlerin empfiehlt die Umbenennung von sieben Straßen und Plätzen, die nach Personen mit NS-Belastung benannt sind. Dr. Sabine Wein berichtete, dass von 1.345 Straßennamen in Regensburg insgesamt 40 als problematisch eingestuft wurden – sieben davon sollen laut ihrer Analyse umbenannt werden. Unter den Betroffenen sind bekannte Flugzeugkonstrukteure wie Heinkel und Messerschmitt, sowie der Industrielle Herbert Quandt, dessen Unternehmen Zwangsarbeiter ausbeuten ließ.
Zusätzlich sind auch die Schriftsteller Hans Watzlik und Agnes Miegel betroffen, die während des Nationalsozialismus aktiv die Ideologie unterstützten. Ein weiterer Kandidat für die Umbenennung ist der Regensburger Autohändler Franz Hartl, der als rühriger Unternehmer galt. Die Wissenschaftlerin plädiert dafür, die neuen Namen durch erläuternde Tafeln zu ergänzen, um die historische Last der alten Namen transparent zu machen. Über die Umsetzung dieser Vorschläge wird nun der Stadtrat entscheiden, wobei Oberbürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer eine interfraktionelle Arbeitsgruppe ins Spiel bringt. Diese Entwicklungen sind Teil einer breiteren Haltung in Regensburg, sich mit den Auswirkungen der NS-Vergangenheit auseinanderzusetzen. Mehr Informationen bietet www.merkur.de.