Veröffentlicht am 01.09.2024, EppingenAnzeige
In einem inspirierenden Austausch haben drei Freiwillige des Altenpflegeheims in Eppingen ihre Erfahrungen während ihres Freiwilligen Sozialen Jahres (FSJ) geteilt. Theresa, Isabelle und Leonie berichten von der wertvollen Zeit, die sie mit den Bewohnern verbracht haben, und wie diese Erlebnisse ihre Sicht auf die Pflegebranche verändert haben.
Besonders Theresa spricht mit Begeisterung und erwähnt, dass sie ihre wahre Berufung im Pflegewesen entdeckt hat. Ursprünglich kam sie ins Heim, um ein FSJ zu absolvieren, ohne genau zu wissen, was sie erwarten konnte. Die anfängliche Befassung mit alltäglichen Aufgaben wie dem Herrichten von Räumen und dem Vorbereiten von Mahlzeiten führte dazu, dass sie das Interesse an der Pflege der Bewohner entdeckte. Ihr Werdegang zeigt, dass jeder, der eine Mitarbeit in der Pflege in Betracht zieht, durch das persönliche Erleben und die Begegnung mit Menschen in dieser Umgebung wahrhaftig bereichert wird.
Besondere Momente im Alltag
Isabelle erzählt von den emotionalen Momenten, die sie mit den Senioren erlebt hat. Ein sehr berührender Augenblick war, als eine Bewohnerin zu Tränen gerührt war, als sie erfuhr, dass Isabelle bald gehen würde. Solche Erfahrungen bestärken die Freiwilligen darin, wie wichtig menschliche Verbindung und Kommunikation im Alter sind. Trotz des schweren Themas bringt Isabelle auch positive Aspekte zur Sprache – wie die Begegnung mit einer älteren Dame, die ihr zu Weihnachten Schokolade schenkte. Dies verdeutlicht, dass Wertschätzung und Austausch auf beiden Seiten geschehen.
Leonie berichtet von ihrer anfänglichen Schwierigkeit, früh aufzustehen, aber diese habe sich schnell gelegt, sobald sie die ersten Bewohner traf. Ihr Interesse an den Geschichten der Senioren ist offensichtlich, insbesondere die Berichte von einer 102-jährigen Dame, die aus dem Krieg erzählen kann. Solche Geschichten bieten nicht nur Einblick in vergangene Zeiten, sondern ermöglichen auch eine tiefere Verbindung zwischen den Generationen.
Veränderungen durch das FSJ
Die Freiwilligen reflektieren über die Auswirkungen, die das FSJ auf ihre persönliche Entwicklung hatte. Während Theresa glaubt, dass ihre Grundwerte gleich geblieben sind, sieht sie dennoch, dass ihre Sichtweise auf die Pflege sich stark verändert hat. Isabelle kann ähnliches berichten und betont, dass viele Vorurteile über die Pflegeberufe häufig unbegründet sind. Sie plädiert dafür, diese Berufe zu schätzen und die wertvolle Arbeit der Pflegekräfte zu würdigen.
Leonie beschreibt ihre Veränderungen als bemerkenswert. Früher war sie in ernsten Situationen oft nervös, doch durch die zahlreichen Begegnungen mit Angehörigen und Bewohnern habe sie an Selbstbewusstsein gewonnen und sei geduldiger geworden. Ihre Erlebnisse im Heim haben sie nicht nur offener gemacht, sondern auch ihre Fähigkeit zur Kommunikation gestärkt.
Die Freiwilligen unterstreichen die Bedeutung ihrer Arbeit und appellieren an die Leser, die Pflegeberufe nicht aufgrund von Vorurteilen abzulehnen. Isabelle hebt hervor, dass der Pflegeberuf nicht nur ein sicherer Arbeitsplatz ist, sondern auch eine sehr erfüllende Tätigkeit sein kann. In ihrer Einrichtung war es sogar möglich, Wunschdienste zu äußern, was zeigt, wie flexibel die Arbeitsbedingungen gestaltet werden können.
Die Gespräche der Freiwilligen illustrieren, wie bereichernd der Kontakt zu älteren Menschen sein kann und wie wichtig es ist, ihnen Aufmerksamkeit und Respekt entgegenzubringen. Ihre Erfahrungen sind ein eindringlicher Appell an alle, die sich mit der Pflege beschäftigen – sei es als Beruf oder im Ehrenamt, denn jeder Mensch, ob jung oder alt, hat eine Geschichte zu erzählen und verdient es, gehört zu werden.