Im Landkreis Helmstedt brodelt es: Nach zehn verheerenden Wolfsrissen innerhalb von nur sechs Wochen, bei denen über 60 Tiere verletzt oder getötet wurden, fordert die Kreisverwaltung unmissverständlich eine Herabsetzung des Schutzstatus des Wolfes. Landrat Gerhard Radeck erklärte, dass der Wolf derzeit keinen natürlichen Feind hat und seine Scheu vor Menschen ablegen könnte, wenn nicht aktiv reguliert wird. Der Kreisausschuss hat einen klaren Appell an die Bundesregierung gerichtet, um auf EU-Ebene den Schutzstatus des Wolfs zu senken und damit mögliches wirksames Handeln zum Schutz von Mensch und Nutztieren einzuleiten.
Das Ziel ist eine Änderung der Berner Konvention, die den Wolf international als streng geschütztes Tier klassifiziert. Eine Absenkung des Status könnte auch eine Anpassung der europäischen FFH-Richtlinie nach sich ziehen – wobei dies ein langwieriger Prozess sein würde. Gleichzeitig werden Alternativen wie Vergrämung oder Herdenschutzmaßnahmen gefordert, während rechtliche Verfahren für einen möglichen Abschuss des Wolfs geprüft werden müssen. Eine Entscheidung über die Thematik könnte bereits zu Beginn Dezember beim ständigen Ausschuss des Europarats in Straßburg fallen. Das Thema bleibt brisant und hat die Gemüter in der Region erregt, berichtet www.braunschweiger-zeitung.de.