Herne

Ann-Katrin Berger: Vom Krebs zum Olympischen Traum im Tor der DFB-Frauen

Nach zwei Jahren intensiver Kämpfe gegen Schilddrüsenkrebs steht die 33-jährige Ann-Katrin Berger als Nummer 1 im Tor der deutschen Fußballnationalmannschaft bei den Olympischen Spielen in Marseille und feiert mit einem 3:0-Sieg gegen Australien ihr Comeback im Leistungssport.

Marseille (dpa) – Die Olympischen Spiele sind nicht nur ein sportliches Highlight, sondern auch ein Symbol für den persönlichen Triumph über Widrigkeiten. Ann-Katrin Berger, die 33-jährige Torhüterin der deutschen Frauenfußballnationalmannschaft, hat trotz ihrer Krebserkrankungen einen bemerkenswerten Weg zurück an die Spitze gefunden.

Die Rückkehr der Torhüterin

Berger, die im Jahr 2017 erstmals mit Schilddrüsenkrebs diagnostiziert wurde, hat einen steinigen Weg zurückgelegt. Ihre Reise durch die Welt des Leistungsfußballs wurde durch Rückschläge im Gesundheitsbereich erschwert. Nach ihrer zweiten Diagnose im Jahr 2022 während der EM in England kämpfte sie sich erfolgreich zurück ins nationale Team und spielte jetzt für die DFB-Frauen im Auftaktspiel gegen Australien.
„Olympische Spiele, das bedeutet einfach alles. Dass die ganzen harten Zeiten, die hinter mir sind, sich einfach gelohnt haben“, äußerte Berger mit emotionaler Stimme nach dem überzeugenden 3:0-Sieg.

Ein Weg voller Herausforderungen

Die Bedeutung von Sport geht über das Sportliche hinaus. Für Berger ist es das „Happy ending“ ihrer schwierigen Reise. Mit ihrem Status als Nummer 1 im Tor der DFB-Auswahl verkörpert sie nicht nur den Kampfgeist, sondern auch die Hoffnung für viele, die in ähnlichen Situationen sind. Ihr Weg blüht im Licht der Paralympics auf und zeigt, wie hartnäckig und entschlossen sie ist, den Herausforderungen des Lebens zu begegnen.

Ein spezielles Duell steht bevor

In ihrem nächsten Vorrundenspiel trifft Berger ausgerechnet auf die Nationalmannschaft ihrer Wahlheimat USA, die ein ebenfalls überzeugendes 3:0 gegen Sambia gewonnen hat. Trotz ihrer Verbundenheit zur amerikanischen Auswahl, kann sie keine wertvollen Tipps geben, da sie nicht regelmäßig Frauenfußball schaut. Diese Ehrfurcht vor den Gegnerinnen zeigt ihre Demut und ihre professionelle Haltung, während sie sich auf den nächsten Matchday vorbereitet.

Eine unter den Besten

Die Torfrau ist international anerkannt und wurde in den Jahren 2021 und 2022 bei der Wahl zur FIFA-Welttorhüterin des Jahres mit dem dritten Platz ausgezeichnet. Trotzdem hatte sie sich im Nationalteam lange als Ersatzspielerin gefühlt. Ihr großes Ziel war es, eine repräsentative Rolle auf dem Spielfeld zu übernehmen. „Ich habe echt gedacht, dass er mich verarschen möchte“, sagte Berger über die überraschende Entscheidung von Bundestrainer Horst Hrubesch, sie für das Spiel gegen Australien als Startspielerin zu nominieren.

Ein Team, das zusammenhält

Die Freude von Kapitänin Alexandra Popp über Bergers Aufstieg in die erste Reihe zeigt, wie eng der Zusammenhalt innerhalb des Teams ist. Popp beschreibt, wie Berger eine extreme Ruhe ausstrahlt und das auf dem Spielfeld auch tatsächlich umsetzt. „Jahrelange Arbeit, Leute“ – so beschreibt Berger ihren Werdegang zur Nummer eins, und ihre Teamkolleginnen unterstützen sie auf diesem Weg.

Ein Blick in die Zukunft

Mit dieser hervorragenden Leistung und dem Teamgeist, der in der DFB-Auswahl herrscht, wird die Begegnung gegen die USA sicherlich ein spannender Wettkampf. Berger hat bewiesen, dass sich harte Arbeit und Durchhaltevermögen auszahlen und sie ist bereit, auch in Zukunft für ihre Mannschaft zu kämpfen. Ihre Geschichte inspiriert und zeigt, dass das Streben nach Träumen, selbst in schwierigen Zeiten, niemals aufgegeben werden sollte.

NAG

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"