Die Cranger Kirmes in Herne zieht Jahr für Jahr zahlreiche Familien an. Diese Gelegenheit, gemeinsam Spaß zu haben, steht jedoch oft im Schatten der Preisgestaltung, die immer wieder Thema von Kontroversen ist. Ein kürzlich durchgeführter Besuch von RUHR24 legt die vermeintlich „volkstümlichen“ Preise unter die Lupe, die von den Schaustellern beworben werden.
Familienausflug oder Preisfalle?
Die Cranger Kirmes wird als das größte Volksfest in Nordrhein-Westfalen (NRW) angesehen und ist bekannt für ihre bunten Fahrgeschäfte und klassischen Kirmesspezialitäten. Doch wie viel kostet es tatsächlich, einen Tag dort zu verbringen? Der Besuch fand ohne Rabattaktionen statt und zeigte, was Familien ohne eine spezielle Preisregulierung erwarten können.
Die unerwarteten Ausgaben
Bei einem Besuch mit zwei Erwachsenen und zwei dreijährigen Kindern summieren sich die Preise schnell. Die Kosten für die Ausstattung mit Karussellfahrten und Snacks sind nicht zu unterschätzen. So wurden beispielsweise für die ersten zwei Fahrten mit einem Kinderkarussell sofort 6 Euro fällig. Diese Art der Preispolitik lässt Eltern oft staunen und nach der Währungsumstellung suchen.
Ein Blick auf die Kirmes-Leckerbissen
Ein weiteres untrennbares Element einer Kirmesbesuch ist das Essen. Hierbei erwiesen sich die klassischen Softeis und die Portion Pommes als echte Kostenfallen. Ein einfaches Softeis kostet bereits 3 Euro, während eine Portion Pommes und Getränke für zwei Erwachsene 32 Euro beansprucht – eine stolze Summe für einen schnellen Snack. Viele Familien fragen sich, ob die Preise gerechtfertigt sind, vor allem wenn man die Portionsgrößen und die Qualität betrachtet.
Attraktionen für Kinder: Spaß oder Kostenfalle?
Ein wichtiges Kriterium beim Kirmesbesuch sind die Attraktionen für die Kleinen. Hierbei erwiesen sich Kinderkarussells als beliebte Anlaufstellen, die jeweils 3 Euro pro Fahrt kosten. Ein Besuch kann schnell durch zusätzliche Fahrten und Spiele, wie dem klassischen Entenangeln, zu einem teuren Vergnügen werden. Für 5 Euro gab es hier 9 Enten, doch die „Belohnungen“ waren oft kleine Plastiktrompeten aus Fernost, die eher keinen bleibenden Eindruck hinterließen.
Die Rechnung stimmt nicht mit dem Versprechen überein
Insgesamt blieben am Ende des Besuchs, nach drei Stunden voller Erlebnisse, noch 90 Euro auf der Rechnung. Dies mag für einige Familien ein ordentlicher Geldbetrag sein, um einen Nachmittagsausflug zu genießen. Die Kirmes bietet Spaß und Vergnügen, doch die hohen Preise hinterfragen so manchte Familie. Aus Sicht der Besucher scheinen die Einschätzungen der Schausteller über die „volkstümlichen Preise“ nicht ganz den Tatsachen zu entsprechen.
Fazit: Ein zweischneidiges Schwert
Der Besuch auf der Cranger Kirmes spiegelt ein wachsendes Problem wider, mit dem viele Volksfeste heutzutage konfrontiert sind. Während sie Kinder und Erwachsene durch ihre Angebote anziehen, kämpfen Familien mit der Realität der Preisgestaltung. Die Begeisterung wird durch die Kosten getrübt, die nicht mit der Vorstellung von „volkstümlich“ harmonieren. Ein Besuch bleibt für viele ein unvergessliches Erlebnis, allerdings nicht ohne sein Preisschild.