Die Cranger-Kirmes in Wanne-Eickel ist für viele Bürger ein zentrales Ereignis im Jahreskalender. Doch in diesem Jahr gibt es besorgniserregende Entwicklungen bezüglich des traditionellen Umzugs, der am 3. August 2024 stattfinden wird. Der Rückgang der Teilnehmerzahlen bei den Fußgruppen könnte weitreichende Folgen für die kulturelle Identität dieses beliebten Volksfests haben.
Die Herausforderungen für die Fußgruppen
Die Organisatoren, unter der Leitung von Zugleiter Michael Torkowski, beobachten einen signifikanten Rückgang der Fußgruppen. Torkowski spricht von einer „kleinen Einschränkung“ und nennt gleich drei Hauptgründe dafür. Erstens: Die Hitze am Kirmessamstag könnte vor allem ältere Teilnehmer überfordern. Zweitens: Auf einem Festwagen sei die Verpflegung während des Umzugs einfacher zu gewährleisten. Drittens werden immer mehr Unternehmen und Vereine eingeladen, was oft dazu führt, dass sie ihre Gäste lieber mit dem Festwagen transportieren, als sie die 3,7 Kilometer lange Strecke zu Fuß zurücklegen zu lassen.
Gesellschaftliche Auswirkungen und nostalgische Erinnerungen
Der Rückgang der Fußgruppen hat nicht nur Auswirkungen auf die Veranstaltung selbst, sondern spiegelt auch einen breiteren Trend in der Gesellschaft wider. In vielen Städten scheinen traditionelle Umzüge, die oft auch als eine Art großes Klassentreffen fungieren, an Attraktivität zu verlieren. Für viele ältere Bürger bringt der Umzug Erinnerungen an vergangene Zeiten, und die abnehmenden Fußgruppen könnten das Gefühl der Gemeinschaft gefährden, das solche Feste oft vermitteln.
Optimistische Aussichten und neue Entwicklungen
Optimistisch stimmt jedoch die steigende Zahl der Festwagen – in diesem Jahr nehmen 84 Festwagen Teil, eine kleine Steigerung im Vergleich zum Vorjahr. Zudem haben sich rund 4000 Teilnehmer angemeldet, was eine positive Entwicklung darstellt, trotz der Rückgänge bei den Fußgruppen. „Das Interesse an dem Umzug ist vor allem bei den Herner und Wanne-Eickeler Vereinen, Organisationen und Unternehmen weiterhin riesengroß“, erklärt Torkowski begeistert.
Umzugsausblick: Start und Route
Die festliche Atmosphäre wird auch in diesem Jahr wieder die Straßen von Herne-Eickel prägen. Der Umzug beginnt um 10 Uhr am St. Jörgen Platz und endet etwa gegen 14 Uhr. Die Teilnehmer folgen der Hauptstraße in Richtung Cranger-Kirmes-Festplatz, wo die ersten Gruppen um circa 12 Uhr erwartet werden. Ein Highlight wird die Ehrentribüne vor der Sparkasse sein, wo eine Jury die Schönheitswettbewerbe der Fußgruppen und Festwagen bewertet.
Wettbewerb und Auszeichnungen für die besten Gruppen
Um den Teilnehmern einen Anreiz zu geben, hat die Jury prächtige Preise für die am kreativsten gestalteten Fußgruppen und Festwagen ausgelobt. Die Sieger können sich über 500 Euro freuen, während die Zweit- und Drittplatzierten jeweils 350 und 200 Euro gewinnen können. Diese Wettbewerbsaspekte fügen dem Umzug einen zusätzlichen Reiz hinzu und fördern die Kreativität der Teilnehmer.
Die Cranger Kirmes und ihre Geschichte
Die Cranger Kirmes selbst ist seit vielen Jahren ein fester Bestandteil der Wanne-Eickeler Kultur und spielt eine wichtige Rolle für das Gemeinschaftsgefühl. Von 1. bis 11. August 2024 wird das XXL-Volksfest zahlreiche neue Attraktionen bieten, jedoch gibt es auch Diskussionen über die Sicherheit eines neuen Fahrgeschäfts. Die Abwesenheit gewisser Schausteller sorgt zudem für Gesprächsstoff unter den Besuchern.
Insgesamt zeigt der Cranger-Kirmes-Umzug 2024, dass Veränderungen stattfinden, die sowohl Herausforderungen als auch neue Möglichkeiten darstellen. Die Organisatoren bitten die Teilnehmer um Rücksichtnahme und ein kooperatives Miteinander, um die Tradition des Umzugs für alle Beteiligten zu bewahren.
– NAG