Herne. Die Diskussion um die Taubenpopulation in Herne hat zunehmend an Intensität gewonnen. Tierschützer fordern neue Maßnahmen zur Verbesserung der Situation und erinnern dabei an erfolgreiche Beispiele aus anderen Städten.
Die Notwendigkeit eines Taubenvereins
Tierschützer in Herne, angeführt von Sabine Mielke, Bernd Blech, Jacqueline Foth und Sabine Tkotz, haben sich entschieden, aktiv zu werden. Ihr Ziel ist es, einen Verein zu gründen, der sich mit der Taubenpopulation in der Stadt auseinandersetzt. „Der Taubenkot auf unseren Straßen und Gebäuden ist nicht mehr hinnehmbar“, betont Mielke und verweist auf die zunehmenden Beschwerden aus der Bevölkerung.
Erfahrungen aus anderen Städten
In Städten wie Recklinghausen, Gelsenkirchen und Neuss gibt es bereits funktionierende Taubenhäuser. Diese Unterkünfte bieten den Vögeln ein sicheres Umfeld und minimieren die Probleme durch ihre Überpopulation. „Wir möchten die Tauben anlocken und ihnen einen Ort bieten, an dem sie Futter und Wasser finden“, erklärt Foth und verweist auf positive Erfahrungen, die zeigten, dass Tauben sich in diesen Häusern bis zu 80 Prozent des Tages aufhalten.
Populationskontrolle und Gesundheitscheck
Ein wichtiges Element des vorgeschlagenen Konzepts ist die kontrollierte Populationsregulierung durch den Austausch von Taubeneiern mit Gipseiern. „Tauben legen mehrmals im Jahr Eier. Durch diesen Austausch können wir die Anzahl der Nachkommen verringern“, erläutert Foth. Außerdem ermögliche es, den Gesundheitszustand der Tauben zu überprüfen und die Hygienebedingungen zu verbessern.
Engagement der Tierschützer
Das Team um Mielke und Foth ist bereit, für die ersten ein bis zwei Jahre ehrenamtlich die Betreuung der Taubenhäuser zu übernehmen. Sie sind überzeugt, dass die Stadt nicht nur ihre Reinigungsaufwendungen senken könnte, sondern auch durch die Betreuung eine geordnete Umgebung für die Tauben schaffen kann. „Es gibt Lösungen, die nicht viel kosten müssen“, ergänzt Blech.
Gemeinsam für eine Verbesserung der Situation
Der geplante Verein soll Menschen aus allen Teilen der Bevölkerung einbeziehen, egal ob sie besorgt um das Wohl der Tauben sind oder einfach nur die hygienischen Bedingungen in der Stadt verbessern möchten. „Jeder ist willkommen, der helfen will“, unterstreicht Mielke.
Unterstützung auf politischer Ebene
Politische Unterstützung könnte entscheidend für den Erfolg des Vorhabens sein. So hat die SPD bereits das Thema im Umweltausschuss behandelt, jedoch blieb eine konkrete Umsetzung vorerst aus. „Wir wollen alle Beteiligten an einen Tisch bringen, um effizient an Lösungen zu arbeiten“, betont Roberto Gentilini, ein SPD-Ratsherr, der die Initiative der Tierschützer unterstützt.
Die Dringlichkeit des Handelns
Die Tierschützer sind sich einig: Die Zeit für Veränderungen ist jetzt gekommen. Das Elend der Tauben und die Probleme, die sie verursachen, können nicht länger ignoriert werden. „Es wird höchste Zeit, dass auch Herne aktiv wird, wie es andere Städte bereits getan haben“, schließt Foth. Der geplante Taubenverein könnte als wichtiger Schritt in diese Richtung dienen.
Für Interessierte, die sich mit den Gründern des Vereins in Verbindung setzen möchten, ist eine E-Mail an Herne-Stadttaubenprojekt@web.de möglich.
– NAG