Dublin (dpa) – Das National Wax Museum Plus in Dublin steht im Mittelpunkt einer heftigen Kontroverse, die eine neu enthüllte Wachsfigur der legendären Sängerin Sinéad O’Connor betrifft. Das Museum plante, die verstorbene Musikerin zu ehren, sah sich jedoch mit scharfer Kritik konfrontiert. Die Reaktionen aus der Community und von der Familie O’Connors werfen Fragen nach Ehre und Respekt in der Erinnerungskultur auf.
Reaktionen der Familie und Fans
Die Veröffentlichung der Wachsfigur, die zu Ehren der Musikerin entworfen wurde, fiel unglücklicherweise auf einen Zeitpunkt, der als unangemessen empfunden wurde: nur einen Tag vor dem ersten Todestag von O’Connor. John O’Connor, der Bruder der Künstlerin, äußerte seine Enttäuschung über die Figur und die damit verbundene Entscheidung des Museums. Er beschrieb die Darstellung als ungenau und drückte aus, dass es für das Andenken seiner Schwester angemessener wäre, eine Statue in Dublin zu errichten.
Das Museum in der Kritik
Die direkte Rückmeldung aus der Familie führte dazu, dass das Museum umgehend einen Austausch der Figur plante. Museumsdirektor Paddy Dunning entschuldigte sich aufrichtig bei der Familie und erklärte, dass der Künstler in der Vergangenheit großartige Arbeiten geleistet habe. Dunning räumte ein, dass er von dem Ergebnis enttäuscht war und die Entscheidung, die Statue zu ersetzen, schwer fiel. Kritik kam nicht nur von der Familie, sondern auch von Fans, die ebenfalls enttäuscht von der Darstellung waren.
Ein Schritt zurück für die Erinnerungskultur
Diese Episode wirft ein Licht auf die Herausforderungen, mit denen Museen und ähnliche Institutionen konfrontiert sind, wenn sie versuchen, das Andenken von Persönlichkeiten zu bewahren. Wie Dunning bemerkte, muss das Museum „diesmal besser machen“, was sowohl eine Herausforderung als auch eine Chance darstellen könnte, aus der Kritik zu lernen.
Der bedeutende Einfluss von Sinéad O’Connor
Sinéad O’Connor bleibt eine herausragende Figur in der Musikgeschichte Irlands, bekannt geworden durch ihren Hit «Nothing Compares To You». Ihr plötzlicher Tod im Alter von 56 Jahren hinterließ eine Lücke in der künstlerischen Landschaft und begleitete eine Welle von Trauer und Anerkennung für ihr Lebenswerk.
Das Potenzial der Kulturinstitutionen
Der Vorfall dient als Erinnerung daran, wie wichtig es ist, bedeutende kulturelle Figuren mit Respekt und Sensibilität zu behandeln. Bei der Kreation von Erinnerungsstücken sollten die Emotionen der Gemeinschaft und der Angehörigen stets im Vordergrund stehen. In einer Zeit, in der Community und kulturelles Erbe immer mehr in den Fokus rücken, ist einfühlsames Handeln entscheidend.
Das National Wax Museum Plus hat nun die Möglichkeit, seine Fehler zu korrigieren und eine respektvolle Hommage an Sinéad O’Connor zu schaffen. Die Anregungen und Kritiken aus der Gemeinschaft könnten letztendlich zu einer stärkeren Verbindung zwischen dem Museum und den Künstlern, die es ehrt, führen.
– NAG
