Vaires-sur-Marne (dpa) – Ein emotionales Finale und der Zusammenhalt der Athletinnen standen im Fokus des überraschenden Erfolgs des deutschen Frauen-Doppelvierers bei den Olympischen Spielen. Überwältigende Freude entlud sich, als die Crew nicht nur den Bronzeplatz erkämpfte, sondern auch ein bemerkenswertes Comeback in der Medaillenvergabe feierte. Diese Leistung zeigt einmal mehr, dass im Sport der unerschütterliche Teamgeist und die Fähigkeit, in schwierigen Situationen zu glänzen, entscheidend sind.
Teamgeist und Durchhaltevermögen
Die Schlagfrau Pia Greiten aus Osnabrück und ihre Mitstreiterinnen mobilisierten in der entscheidenden Rennphase ungeahnte Kräfte. Die Rückkehr von Tabea Schendekehl, die sich zuvor verletzt hatte, brachte dem Team zusätzliche Motivation. Für Greiten und ihre Crew waren die Wochen intensiven Trainings und der Verzicht auf viele persönliche Freuden schnell vergessen, als sie den Bronzeplatz sicherten. „Es hat sich alles gelohnt“, bemerkte die Dortmunderin mit einem strahlenden Lächeln.
Ein Wendepunkt in der Olympiade
Ursprünglich sah es so aus, als wäre ein Medaillentraum geplatzt: Bei der 500- und der 1000-Meter-Marke lag das Team auf dem letzten Platz. Doch die Fähigkeit, unter Druck die Strategie zu ändern und die Dynamik des Rennens zu nutzen, sorgte für eine Kehrtwende. „Wenn man merkt, man holt auf, gibt es noch mal einen extra Push“, erklärte Greiten die entscheidende Wendung im Rennen, die den Frauen-Doppelvierer letztendlich auf das Treppchen führte.
Eindrucksvolle Erfolge im Frauen-Doppelvierer
Bereits in der Vergangenheit konnte der Frauen-Doppelvierer des Deutschen Ruderverbandes (DRV) bei verschiedenen Olympischen Spielen Medaillen gewinnen. Mit Bronze in Vaires-sur-Marne wird die Tradition fortgesetzt, auch wenn die Erwartungen an diesen Wettkampf zunächst niedriger waren. Die letzte Generalprobe im Mai in Luzern endete ohne Medaille, dennoch konnten sich die Athletinnen mit einem beeindruckenden Comeback rehabilitieren.
Enttäuschung beim Männer-Doppelvierer
Im Kontrast dazu blieb der Männer-Doppelvierer ohne Medaille. Trotz einer starken Leistung im Hoffnungslauf, wo sie den Sieg erzielten, konnte das Team im Finale nicht die gleichen Ergebnisse zeigen und beendete das Rennen auf dem fünften Platz. Tim Ole Naske aus Hamburg äußerte trotz der Enttäuschung seinen Stolz über die Finalteilnahme: „Der Traum ist nicht in Erfüllung gegangen, aber wir haben hier einen geilen Abschluss hingelegt.“
Ein Neuanfang für den deutschen Rudersport
Die Freude über den Erfolg der Frauen eröffnet neue Perspektiven für die deutsche Ruderzukunft. Der Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB), Thomas Weikert, betonte die Bedeutung dieser Leistung: „Nach den zwei Goldenen ist das jetzt hier ein guter Neuanfang.“ Die Hoffnung auf eine Initialzündung für zukünftige Erfolge im Rudersport bleibt bestehen, während das Team um Pia Greiten das Herzstück dieser Rückkehr zur Medaillengewinnung darstellt.
– NAG