Hersfeld-RotenburgRotenburg (Wümme)

Anstieg der Einbürgerungsanträge: Landkreis Hersfeld-Rotenburg reagiert auf Reform

Eine Herausforderung für die regionale Verwaltung: Einbürgerungsanträge im Aufwind

Die Reform des Einbürgerungsgesetzes hat zu einem deutlichen Anstieg der Einbürgerungsanträge geführt, was die regionalen Verwaltungen vor neue Herausforderungen stellt. Die Ämter im Landkreis Hersfeld-Rotenburg verzeichnen bereits einen signifikanten Zuwachs an Anträgen seit dem Inkrafttreten der Gesetzesänderungen Ende Juni.

Steigende Antragszahlen belasten die Verwaltung

Die Zuständigen beim Kreis Hersfeld-Rotenburg sowie die Standesämter in den Städten Rotenburg und Bebra berichten von einem spürbaren Anstieg der Antragszahlen im ersten Halbjahr 2024 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Die Gesamtanzahl der Anträge wird erst am Jahresende vollständig absehbar sein.

Im Landkreis wurden bereits 184 Einbürgerungsanträge gestellt, was einen deutlichen Anstieg im Vergleich zum Vorjahr darstellt. Die Verwaltung reagiert auf die gestiegene Nachfrage mit zusätzlichen Maßnahmen, darunter die Einrichtung einer Warteliste für über 200 Einbürgerungswillige.

Einbürgerungsbewerber aus Syrien dominieren

Die Ämter führen eine genaue Statistik über die Herkunft der Antragsteller. Die größte Bewerbergruppe stammt aus Syrien, gefolgt von der Türkei, Afghanistan, Nordmazedonien und Polen. Auch in den Städten Bebra und Rotenburg ist Syrien das häufigste Herkunftsland der Antragsteller.

Die Wartezeit für Termine beträgt derzeit zwei bis drei Monate, was für Einbürgerungswillige eine Geduldsprobe darstellt. Obwohl die Reform verkürzte Wartezeiten für die Einbürgerung vorsieht, dauert das gesamte Antragsverfahren oft weiterhin mehrere Monate.

Herausforderungen für kleinere Kommunen

Die Städte Bebra und Rotenburg verfügen über eigene Einbürgerungsämter, während Städte wie Bad Hersfeld und Heringen aufgrund ihrer geringeren Einwohnerzahl keine eigenen Amtsstellen unterhalten. In Bebra wurden bereits 51 Anträge gestellt, was einen klaren Anstieg im Vergleich zum Vorjahr darstellt.

In Rotenburg haben sich die Antragszahlen im Vergleich zum Vorjahr bereits verdoppelt. Die Reform des Einbürgerungsgesetzes wird voraussichtlich zu einem landesweiten Anstieg der Einbürgerungsanträge führen, was die Verwaltungen vor neue organisatorische Herausforderungen stellt.

Die steigenden Antragszahlen zeigen, wie wichtig eine effiziente Abwicklung des Einbürgerungsverfahrens ist, um den Integrationsprozess von Migrantinnen und Migranten in Deutschland zu unterstützen. Die regionalen Verwaltungen stehen vor der Aufgabe, die zunehmende Nachfrage nach Einbürgerungen angemessen zu bewältigen.

NAG

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