Hersfeld-Rotenburg

Ein Abschied mit Herz: Walter Gliem beendet 25 Jahre Ferienspiele in Obersuhl

Walter Gliem hat sich nach 25 Jahren engagierter Organisation der Obersuhler Ferienspiele von dieser Aufgabe zurückgezogen, um Platz für die nächste Generation zu schaffen, während er weiterhin als Unterstützer zur Verfügung steht; der Rückzug wurde am 29. August 2024 bekannt gegeben und ist bedeutend, da er die Entwicklung der Ferienspiele geprägt hat und nun jüngeren Verantwortlichen die Chance gibt, eigene Erfahrungen zu sammeln.

Walter Gliem, ein bekanntes Gesicht in Obersuhl, hat nach 25 Jahren seine Verantwortung für die Organisation der Ferienspiele der Arbeiterwohlfahrt (Awo) abgegeben. Dies zeigt nicht nur seine persönliche Entscheidung, sondern auch den Wandel und die Weiterentwicklung von Projekten für Kinder in der Region. Gliem hat sich entschieden, Platz für neue Ideen und frische Perspektiven zu schaffen, um den Ferienspielen weiterhin die nötige Dynamik zu verleihen.

Seit vielen Jahren engagierte sich Gliem dafür, dass Kinder aus Obersuhl und Umgebung unvergessliche Sommererlebnisse haben. Trotz seines Rückzugs bleibt er jedoch dem Team treu, welches über die Jahre gewachsen ist und bereit ist, die Organisation fortzuführen. Sascha Schlosser und Moritz Gießler sind die neuen Hauptverantwortlichen, wobei Gliem betont: „Ich kann meinen Platz gut freiräumen. Manche Erfahrungen müssen die jungen Leute selbst machen.“ Dieser Schritt symbolisiert auch einen Übergang innerhalb der Organisation, die durch neue Impulse bereichert werden könnte.

Eine neue Generation übernimmt

Die Tatsache, dass die Ferienspiele ohne Gliem weitergeführt werden können, unterstreicht die Wichtigkeit von Teamarbeit und dem Austausch von Wissen. Gliem blickt optimistisch auf die kommenden Jahre und auf die jungen Leute, die nun die Verantwortung übernehmen werden. Sie haben über die Zeit seine Wertschätzung und Unterstützung erhalten, um nicht nur organisatorische Fähigkeiten zu erwerben, sondern auch ihre Kreativität einzubringen. Gliem wird im Vorstand der Awo zwar eine weniger aktive Rolle einnehmen, dient jedoch als wertvolle Ressource für Fragen und Anregungen. Diese Mentorenfunktion könnte sich als entscheidend für die Weiterentwicklung der Ferienspiele erweisen.

Die Ferienspiele haben sich im Laufe der Jahre verändert. In Gliems Anfangsjahren gab es vor allem einfache Ausflüge und Wanderungen, die jedoch für die Kinder zunehmend weniger aufregend wurden. Gemeinsam mit seinem Team suchte er nach Möglichkeiten, das Programm interessanter zu gestalten. Sponsoren und die Unterstützung aus der Gemeinschaft halfen, die finanziellen Aspekte zu bewältigen und das Angebot vielfältiger zu gestalten. Von Schnitzeljagden im schönen Naturschutzgebiet Rhäden bis hin zu aufregenden Ausflügen – die Ferienspiele sind stetig gewachsen und haben sich an die Bedürfnisse und Wünsche der Kindern angepasst.

Gruppen und Erinnerungen von Tschernobyl

Eine der besonderen Erinnerungen von Gliem an seine Zeit bei den Ferienspielen ist der Austausch mit den Kindern aus Tschernobyl. Sein Engagement für wohltätige Zwecke führte dazu, dass er diese Kinder, die im Rahmen eines Förderprojekts nach Thüringen gekommen waren, in die Ferienspiele einlud. „Es war beeindruckend zu sehen, wie viel Freude das den Kindern gemacht hat, und ich werde diesen Moment nie vergessen“, erinnert sich Gliem. Solche Erfahrungen haben die Ferienspiele geprägt und nicht nur den teilnehmenden Kindern, sondern auch den Betreuern viele wertvolle Lektionen erteilt.

Die Herausforderung, mit großen Gruppen zu arbeiten, bleibt nicht aus. Gliem hat über die Jahre gelernt, dass eine effektive Planung und gute Kommunikation unerlässlich sind, insbesondere wenn mehr als hundert Kinder zusammen bei einem Ausflug sind. Die positiven Reaktionen und das lachen der Kinder waren für Gliem stets der größte Lohn für seine Arbeit und Motivation zugleich. Sie schlafen im Zelt und genießen die gemeinsamen Lagerfeuerabende, die jedoch nicht mehr so häufig stattfinden, da viele Eltern es vorziehen, ihre Kinder schnell abzugeben und sie dann selbst wieder abzuholen.

In seiner Freizeit möchte Gliem nun mehr Zeit mit seiner Frau Angelika und ihren Enkeln verbringen, während er sich an der Zeit mit seinem Urenkel im Freibad erfreut und in seinem Schrebergarten werkelt. Seine ehrenamtliche Tätigkeit war nicht nur ein Job für Gliem, sondern eine Herzensangelegenheit. „Die Hauptsache war immer, dass die Kinder Freude haben“, fasst er seine Motivation zusammen.

Walter Gliems Rückzug aus der Organisation der Ferienspiele ist ein Abschied von vielen erinnerungswürdigen Momenten und ist doch gleichzeitig der Beginn einer neuen Ära. Die Ferienspiele, ein wichtiges Ereignis für die Kinder in der Region, sind darauf vorbereitet, frischer und dynamischer unter neuer Leitung weiterzuleben, während Gliem die Möglichkeit hat, sich neuen Freuden in seiner Familie zuzuwenden.

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