Die Sommerhitze hat Hessen fest im Griff, mit Temperaturen, die bis zu 34 Grad Celsius erreichen können. Badeseen laden ein, doch genau hier ist Vorsicht geboten. Die aktuellen Bedingungen begünstigen das Wachstum von Blaualgen, die nicht nur für Wasserpflanzen schädlich sind, sondern auch gesundheitliche Risiken für Badegäste darstellen.
Die Herausforderung durch Blaualgen
Blaualgen, auch als Cyanobakterien bekannt, treten in stehenden Gewässern häufig auf. In der Regel sind sie kein Grund zur Besorgnis, allerdings können hohe Temperatur und Nährstoffreichtum zu einer massenhaften Vermehrung führen. Dies geschieht vor allem in kleineren, flachen Seen. Winfried Staudt vom Hessischen Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) erklärt, dass Nährstoffe aus Vogelausscheidungen, wie der von Nilgänsen, in der Tat Hygieneprobleme verursachen können, jedoch nicht direkt mit den Blaualgen in Verbindung stehen.
Aktuelle Einschränkungen in Hessen
Der HLNUG hat festgestellt, dass momentan am Wißmarer See bei Gießen und am Schultheisweiher in Offenbach besonders hohe Konzentrationen von Blaualgen vorhanden sind. Während das Baden im Wißmarer See nicht empfohlen wird, ist es im Schultheisweiher bereits seit längerer Zeit verboten. Badegäste dürfen dort lediglich einen Teil der Liegewiese nutzen.
Die Wichtigkeit der Überwachung der Wasserqualität
Die Wasserqualität in hessischen Badeseen wird regelmäßig kontrolliert. Entsprechend europäischer Richtlinien werden diese Gewässer als Badeseen qualifiziert, wenn sie hohen Besucherzahlen ausgesetzt sind. Die hygienische Wasserqualität wird anhand von Indikatorkeimen, darunter Escherichia coli, bestimmt. Vier Güteklassen ermöglichen eine schnelle Bewertung: von „ausgezeichnet“ bis „mangelhaft“. Der Zustand der Gewässer wird auf der Webseite des HLNUG detailliert präsentiert.
Vorbeugende Maßnahmen für Badende
Vergiftungen durch Blaualgen äußern sich häufig durch Magen-Darm-Probleme und Hautreizungen. Wer einen See besucht, sollte darauf achten, ob das Wasser grün-blau gefärbt ist oder muffig riecht. In solchen Fällen ist das Baden unbedingt zu vermeiden. Das Gesundheitsamt und das HLNUG raten den Bürgern, sich vor dem Baden über die aktuellen Wasserqualitäten zu informieren und auf die Hinweise vor Ort zu achten.
Die Auswirkungen der Wetterlage
Die anhaltende Sommerwärme fördert nicht nur das Wachstum von Blaualgen, sondern macht auch auf eine größere Problematik aufmerksam: Die Beziehung zwischen Klima und Ökosystemen. Dieser Sommer unterscheidet sich von vorangegangenen, da bislang weniger Fälle von Blaualgen auftreten – es sind die moderateren Temperaturen seit Beginn der Saison. Jedoch bleibt der Wetterdienst optimistisch, dass die sommerlichen Temperaturen das Niveau der Blaualgen nicht zusätzlich ankurbeln.
Fazit: Sicherheit beim Baden
Mit der angekündigten Hitzewelle bleibt es entscheidend, dass Baden und Sicherheit nicht auseinanderdriften. Der HLNUG und das Gesundheitsamt bemühen sich, die Badegäste zu informieren, und es liegt in der Verantwortung jedes Einzelnen, sicherzustellen, dass ein Bad im See nicht zur gesundheitlichen Gefahr wird. Ein Bericht des DWD warnt zudem vor möglichen Unwettern, die die Situation an den Gewässern verändern könnten. Gute Vorbereitung und verfügen über Wissen sind essenziell, um die Sommerfreuden unbeschwert genießen zu können.
– NAG