Hessen

Chancen-Aufenthaltsrecht: 4.300 Aufenthaltsgenehmigungen in Hessen vergeben

In Hessen wurden bis Mai 2024 etwa 4.300 Aufenthaltserlaubnisse nach dem Chancen-Aufenthaltsrecht erteilt, das langzeitgeduldeten Ausländern eine Bleibeperspektive bietet, nachdem das Gesetz Ende 2022 in Kraft trat.

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Erlaubnisse nach Chancen-Aufenthaltsrecht: Ein Blick auf die Auswirkungen für Migranten

Mit dem Inkrafttreten des Chancen-Aufenthaltsgesetzes Ende 2022 hat sich für viele langjährig geduldete Migranten in Hessen eine neue Perspektive eröffnet. Bis einschließlich Mai 2024 konnten bereits etwa 4.300 Ausländer von den neuen Regelungen profitieren, die einen rechtlichen Status bieten, der über die befristete Duldung hinausgeht.

Wer profitiert von den neuen Regelungen?

Das hessische Innenministerium berichtete, dass etwa 3.360 der erteilten Aufenthaltserlaubnisse langjährig geduldeten Personen zugutekamen. Zu diesen zählen Menschen, die seit mindestens fünf Jahren in Deutschland leben, jedoch bis dato keinen gesicherten Aufenthaltsstatus hatten. Zusätzlich erhielten im Rahmen der Bestimmungen auch 130 Ehegatten oder Lebenspartner sowie über 760 minderjährige ledige Kinder eine Aufenthaltserlaubnis.

Der Hintergrund des Gesetzes

Das Chancen-Aufenthaltsrecht, das am 31. Dezember 2022 in Kraft trat, zielt darauf ab, langjährigen Geduldeten eine bessere rechtliche Basis zu bieten, damit sie sich stabiler in die Gesellschaft integrieren können. Voraussetzung für die Beantragung dieser besonderen Form des Aufenthaltstitels ist, dass die betroffenen Personen bis zum Stichtag am 31. Oktober 2022 mindestens fünf Jahre in Deutschland lebten, sei es geduldet oder mit einer anderen Erlaubnis.

Für wen gilt das Gesetz?

Wesentliche Ausschlusskriterien sind Personen, die strafrechtlich in Erscheinung getreten sind oder vorsätzlich falsche Angaben zu ihrer Identität gemacht haben. Diese Regelung schließt Menschen aus, die aktiv versucht haben, eine Abschiebung zu verhindern.

Was bedeutet Duldung?

Unter Duldung versteht man einen vorübergehenden Aufenthaltsstatus für Personen, die zwar ausreisepflichtig sind, jedoch aus verschiedenen Gründen nicht abgeschoben werden können. Dies könnte beispielsweise aufgrund von gesundheitlichen Problemen oder fehlenden Ausweisdokumenten der Fall sein. Die Duldung ist zeitlich befristet und muss regelmäßig überprüft werden.

Gesellschaftliche Relevanz und Ausblick

Die erteilten Aufenthaltserlaubnisse sind nicht nur für die Betroffenen von Bedeutung, sondern auch für die hessische Gesellschaft insgesamt. Eine klare und geregelte Bleibeperspektive für langjährig Geduldete fördert nicht nur die Integration in die Gesellschaft, sondern auch die wirtschaftliche Stabilität durch berufliche Teilhabe und soziale Integration. Die positiven Auswirkungen könnten weitreichend sein, indem sie zu einer größeren gesellschaftlichen Kohäsion beitragen und den Sozialstaat entlasten.

Die Möglichkeit, eine Aufenthaltserlaubnis zu erlangen, zeigt, dass die Politik auf die Bedürfnisse langjährig geduldeter Migranten eingeht und ihnen eine Chance für ein besseres Leben in Deutschland bietet. Als Gesellschaft steht Hessen vor der Herausforderung und der Chance, diese Menschen nachhaltig zu integrieren und ihre Potenziale zu nutzen.

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