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Ende einer Ära: Bahnhofsmission in Gießen vor dem Aus

Soziale Hilfe am Bahnhof vor dem Aus

Die Bahnhofsmission in Gießen, die seit über 100 Jahren Menschen in Not am Bahnhof unterstützt hat, steht vor dem Aus. Die Schließung Ende August kommt aufgrund fehlender finanzieller Unterstützung von der Diakonie Hessen und dem Caritasverband. Die üblichen 200.000 Euro aus Lottomitteln wurden ab dem 1. Januar 2024 gestrichen, was die Fortführung der Bahnhofsmission unmöglich machte.

Ein wichtiger Anker für Hilfesuchende

Die Bahnhofsmission mag auf den ersten Blick antiquiert wirken, doch für die 40 bis 50 Menschen, die täglich dort Unterstützung suchten, war sie ein wichtiger Anlaufpunkt. Von einem Frühstück über gute Worte bis hin zur Kleiderversorgung bot das Team um die Sozialarbeiterin Elisabeth Njionhou Njomehe Hilfe für Gestrandete, sei es auf Reisen oder im Leben. Das ehrenamtliche Team trug mit seiner Arbeit viel zur Bewältigung des oft hektischen Bahnhofsalltags bei.

Auswirkungen auf die Gemeinde

Die Schließung der Bahnhofsmission stellt nicht nur eine Lücke in der sozialen Unterstützung von Hilfsbedürftigen dar, sondern hat auch Auswirkungen auf die Gemeinde. Mit dem Wegfall der niedrigschwelligen Sozialarbeit sind viele Menschen, die am Bahnhof dringend Hilfe benötigten, nun auf sich allein gestellt. Es bleibt abzuwarten, wie die Straßensozialarbeit und andere Akteure auf diese Veränderung reagieren werden.

Zukünftige Herausforderungen

Die Entscheidung der Diakonie Hessen, die bisherigen Gelder nicht mehr an die Bahnhofsmission weiterzuleiten, wirft Fragen auf, wie die soziale Unterstützung für Bedürftige in Zukunft gewährleistet werden soll. Lösungen müssen gefunden werden, um sicherzustellen, dass diejenigen, die auf die Hilfe der Bahnhofsmission angewiesen waren, nicht im Stich gelassen werden.

Es bleibt zu hoffen, dass alternative Finanzierungsmodelle oder ein Umdenken seitens der Diakonie Hessen eine Fortführung der wichtigen Arbeit der Bahnhofsmission ermöglichen.

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