Altenkirchen (Westerwald)Hessen

„Ewiges Eis“ im Westerwald: Ein Naturwunder bringt Abkühlung im Sommer

Das «Ewige Eis» nahe Dornburg-Frickhofen im Westerwald, entdeckt 1839, begeistert in diesem Sommer nicht nur mit kühler Luft aus den Stollen, sondern wurde auch zum „Naturwunder des Jahres“ gewählt, während pensionierter Lehrer Joachim Habel eindrucksvoll die frostigen Temperaturen erklärt, die Besucher trotz Hitze zum Frösteln bringen.

Die erfrischende Kraft des Ewigen Eises

Inmitten der sommerlichen Hitze hat das faszinierende Naturphänomen des «Ewigen Eises» in der Nähe von Dornburg-Frickhofen im Westerwald seine ganz eigene Bedeutung erlangt. Zwei Stollen am Fuße eines Geröllfeldes sorgen für einen angenehmen Luftstrom, der selbst bei tropischen Temperaturen Erleichterung bringt.

Ein einzigartiges physikalisches Phänomen

Das «Ewige Eis» ist ein rares Beispiel für permafrostartige Bedingungen mitten in Deutschland. In den Hohlräumen, die sich zwischen den Gesteinsblöcken der steilen Geröllhalde befinden, wird die warme Außenluft wie in einem Kamin eingesogen. Hierbei kühlt sich die Luft stark ab, einen Prozess, der durch Verdunstung verstärkt wird. Das Resultat ist ein Temperaturunterschied von fast 25 Grad, selbst wenn die Außentemperaturen auf Höchstwerte steigen.

Wie Joachim Habel, ein pensionierter Lehrer und Heimatkundler, erklärt, können Besucher direkt vor den Eingängen der Stollen sogar ein Frösteln verspüren. Temperaturmessungen zeigen, dass selbst bei starkem Sonnenschein die Luft vor den Stollen nur etwa fünf Grad Celsius beträgt. Habel führt regelmäßig Touren rund um den Berg Dornburg durch und hat das Phänomen aus nächster Nähe studiert.

Die geschichtliche Bedeutung des Ortes

Das «Ewige Eis» wurde im Jahr 1839 entdeckt, als Arbeiter am Hang Steine für den Straßenbau abtrugen. Seitdem hat es das Interesse von Wissenschaftlern geweckt, die verschiedene Nutzungsmöglichkeiten für die Kälte erforschten – von Kaltwasser-Kuranstalten bis hin zur Käseproduktion. Ab 1869 wurde schließlich eine Brauerei errichtet, die die Kälte zur Bierlagerung nutzte. Diese Brauerei brannte 1887 nieder, doch die Region bleibt bis heute ein beliebter Ort für Erfrischung in den heißen Sommermonaten.

Aktualität und Naturwunder des Jahres

Im Jahr 2023 erhielt das «Ewige Eis» besondere Anerkennung und wurde von der Heinz Sielmann Stiftung zum «Naturwunder des Jahres» gewählt. Dies verdeutlicht nicht nur die Bedeutung des Phänomens für die Region, sondern auch das zunehmende Bewusstsein für solche naturnahen Attraktionen. Besucher können den interessanten Ort über den Wanderweg «Blasiussteig» oder die Nassau-Wäller-Radrunde erreichen und genießen einen Ort der Ruhe und Erfrischung.

Die Umgebung und weitere kühle Rückzugsorte

Neben dem «Ewigen Eis» gibt es in Hessen eine Vielzahl weiterer Orte, die an heißen Sommertagen eine kühlende Atmosphäre schaffen. Die «Teufelshöhle» in Steinau, wo es ganzjährig zwischen 7 und 11 Grad kalt bleibt, sowie die «Grube Christine» in Willingen mit konstanten 8 Grad, sind beliebte Ziele für hitzegeplagte Besucher. Auch die «Leichtweißhöhle» im Wiesbadener Stadtwald zieht zahlreiche Ausflügler an, vor allem Familien mit Kindern, die sich an den Temperaturen unter 10 Grad erfreuen.

Insgesamt wird deutlich, dass das «Ewige Eis» nicht nur eine erfrischende Oase in der Sommerhitze ist, sondern auch ein faszinierendes Beispiel für die Geheimnisse der Natur, die um uns herum verborgen sind und weiterhin das Interesse der Menschen anziehen.

NAG

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