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Feministischer Sound aus Dänemark: Dorte Hartmanns A MESS in Hildesheim

In einem spannenden Interview spricht die dänische Musikerin Dorte Hartmann über ihr Soloprojekt A MESS, das Debütalbum „Woman, No Man“ und ihre tourenden Erfahrungen durch Punkrock-Clubs in Europa, während sie die Bedeutung von feministischer Musik und persönlichen Herausforderungen beleuchtet.

© by Christoph Lampert

Feminismus und Musik: Ein Blick auf Dorte Hartmanns Soloprojekt A MESS

Dorte Hartmann, eine dänische Musikerin und oft als „One Woman Army“ bezeichnet, steht im Mittelpunkt eines aufstrebenden Trends der feministischen Musikszene. Mit ihrem Debütalbum „Woman, No Man“ hat sie nicht nur ihre musikalische Karriere neu definiert, sondern auch wichtige soziale Themen in den Fokus gestellt. Ihre aktuelle Tour durch Punkrock-Clubs in Europa zieht zunehmend die Aufmerksamkeit auf sich.

Ein einzigartiger musikalischer Stil in der feministischen Bewegung

Hartmann hat sich einen individuellen Stil erarbeitet, der Einflüsse aus verschiedenen Genres vereint. Ihre Musik, die als „feministischer Powerpop“ etikettiert wird, zieht Vergleiche zu Bands wie THE BREEDERS und WEEZER. In einem Umfeld, in dem sie als Solo-Künstlerin agiert, ist ihr Ansatz bemerkenswert: „Es geht nicht um Erfolg, sondern um die Inhalte und den Zweck, den die Musik erfüllt“, erklärt sie. Diese Haltung spricht nicht nur feministische Werte an, sondern auch den Wunsch, eine Plattform für andere Frauen in der Musikindustrie zu schaffen.

Die Anfänge im ländlichen Dänemark und der Weg zur Selbstverwirklichung

Dorte Hartmann wuchs in einem kleinen Dorf im Norden Dänemarks auf, wo sie erst mit MTV und der Riot Grrrl-Bewegung in Berührung kam. Ihre musikalische Reise begann unter dem Einfluss ihres ersten Freundes, der ihr das Gitarrespielen beibrachte. Trotz anfänglicher Selbstzweifel entschloss sie sich, eigene Songs zu schreiben, was schließlich zur Gründung ihrer Band TWO TRICK PONY führte.

Der Einfluss der #MeToo-Bewegung auf die musikalische Ausrichtung

Nach der Auflösung von TWO TRICK PONY und einer dreijährigen Pause von der Musik fand Hartmann durch die #MeToo-Bewegung Inspiration, um politischere Texte zu schreiben. „Als ich wieder anfing, Musik zu machen, wusste ich, in welche Richtung ich gehen wollte“, sagt sie. Diese Neuausrichtung spiegelt sich stark in ihrem aktuellen Werk wider und zeigt, wie wichtig es ihr ist, ihre Sicht auf die Welt und feministische Ideen zu kommunizieren.

Die Gründung von Puffin Artlab und der kreative Prozess

Im Jahr 2014 gründete Hartmann ihr eigenes Label Puffin Artlab, nachdem ihre Suche nach einem Plattenvertrag gescheitert war. Mit einem Abschluss in Betriebswirtschaftslehre fand sie in der Geschäftsführung des Labels eine Erfüllung. „Mir macht dieser Business-Kram sogar Spaß und heute betreibe ich das Label als Teilzeitjob“, erzählt sie. Ihre neueste Veröffentlichung, „Woman, No Man“, entstand in einem langen kreativen Prozess, der 2020 begann und schließlich fünf verschiedene Schlagzeuger und Produzenten umfasste.

Die Transformation durch A MESS

„Ich habe A MESS als Soloprojekt gestartet, weil ich nie wieder enttäuscht werden wollte“, bekennt Hartmann. In ihrem aktuellen Setting hat sie die Freiheit, ihre kreative Vision ohne Kompromisse zu verfolgen. Diese Entscheidung führte zu einer tiefen Verbindung mit ihren Live-Musikern und einer dynamischen Bühnenpräsenz. Die Band bildet eine Einheit, die die positive Energie der Zusammenarbeit widerspiegelt.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Dorte Hartmann mit A MESS nicht nur die Bühne erobert, sondern auch eine bedeutende Stimme in der feministischen Bewegung repräsentiert. Ihre Musik fordert nicht nur zum Nachdenken auf, sondern inspiriert auch andere Künstlerinnen, laut und kraftvoll für ihre Überzeugungen einzutreten.

NAG

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