Die Welt des Fado hat einen schmerzlichen Verlust erlitten. Die bekannte Fado-Sängerin Mísia, deren bürgerlicher Name Susana Maria Alfonso de Aguiar lautete, starb im Alter von 69 Jahren an den Folgen eines Krebsleidens. Ihr Tod ereignete sich am Samstag, wie die portugiesische Nachrichtenagentur Lusa berichtete. Mísia, die als Erneuerin des Fado gilt, wird von vielen als eine entscheidende Stimme in dieser traditionellen Musikform betrachtet.
Eine transformative Künstlerfigur
Mísia war bekannt für ihre Fähigkeit, die oft melancholische Musik, die aus den Arbeitervierteln Lissabons stammt, neu zu interpretieren. Portugal’s Kulturministerin Dalila Rodrigues hob sie als «eine grundlegende Stimme bei der Erneuerung des Fado» hervor und sprach ihre Trauer über den Verlust der Künstlerin aus. Ihre innovative Herangehensweise, die traditionelle Fado-Elemente mit neuen Klängen zu verbinden, wurde nicht von allen geschätzt. Widerstand und Ablehnung aus den traditionellen Fado-Kreisen mussten überwunden werden, was ihre künstlerische Entfaltung spannend und herausfordernd machte.
Ein bewegtes Leben
Die Kindheit von Mísia war geprägt von Trennung und Schwierigkeiten. Mit nur vier Jahren erlebte sie die Scheidung ihrer Eltern und fand Trost und Unterstützung bei ihrer katalanischen Großmutter. Ihre Jugend verbrachte sie in Porto, bevor sie nach Barcelona und später nach Madrid zog. Ihr Debüt-Album erschien 1991 nach ihrer Rückkehr nach Portugal, und das Land erlebte eine künstlerische Wiedergeburt des Fado durch ihre Vision.
Weltweite Anerkennung und Auszeichnungen
Im Laufe ihrer Karriere, die sich über 34 Jahre erstreckte, trat Mísia auf vielen internationalen Bühnen auf und erlangte zahlreiche Auszeichnungen. Zu ihren Ehrungen zählt der prestigeträchtige Charles-Cross-Academy-Preis für ihr Album «Garra dos Sentidos», welches Gedichte großer portugiesischer Literaten vertonte. Ihr Einfluss auf die Fado-Musik ist unbestritten, und ihre Fähigkeit, ernste Themen in ihren Texten zu bearbeiten, wird bis heute geschätzt.
Ein Abschied, der Spuren hinterlässt
Die Trauerfeier für Mísia findet am 6. August in der Basílica da Estrela in Lissabon statt, gefolgt von ihrer Beisetzung am 7. August auf dem Friedhof Alto de São João. Ihr Tod berührt nicht nur die Fans des Fado, sondern hat auch Auswirkungen auf die kulturelle Landschaft Portugals, da die Erneuerung und Vielfalt von Fado weiterhin von Bedeutung sind. Mísia wird als Pionierin des Genres in Erinnerung bleiben, deren Mut, ihren eigenen Weg zu gehen, Generationen zukünftiger Künstler inspirieren wird.
– NAG