Antisemitismus in der EU: Eine wachsende Besorgnis
Die kürzlich veröffentlichte Umfrage der EU-Agentur für Grundrechte (FRA) in Wien hat alarmierende Ergebnisse über die Sicherheit von Juden in der Europäischen Union offenbart. Viele Juden verbergen laut der Studie aus Angst um ihre Sicherheit ihre Identität und meiden jüdische Veranstaltungen oder Orte. Sogar Hass-Kommentare im Internet spielen eine wesentliche Rolle bei der Zunahme von Antisemitismus.
Die Angst nimmt zu
Über 8.000 Juden in 13 EU-Staaten wurden im ersten Halbjahr 2023 befragt, wobei 80 Prozent der Teilnehmer angaben, dass der Antisemitismus in ihren Ländern in den letzten fünf Jahren zugenommen habe. Besorgniserregend ist, dass 37 Prozent der Befragten aufgrund ihrer jüdischen Identität belästigt worden waren, oft in öffentlichen Räumen wie Straßen, Parks oder Geschäften.
Eine alarmierende Welle von Antisemitismus
FRA-Direktorin Sirpa Rautio bezeichnete die aktuelle Situation als eine „Welle des Antisemitismus“, die durch den Nahostkonflikt weiter angeheizt wird. Diese besorgniserregende Entwicklung hat zu einem Anstieg antijüdischer Vorfälle geführt, wobei einige Organisationen sogar von einem Anstieg um über 400 Prozent berichten.
Deutschland ist keine Ausnahme
Selbst in Deutschland spiegeln sich diese bedenklichen Trends wider. Die Umfrageergebnisse zeigen, dass 80 Prozent der befragten Juden zumindest gelegentlich auf das Tragen jüdischer Symbole verzichten, während neun Prozent in den letzten fünf Jahren angegriffen wurden – eine der höchsten Raten in der Umfrage. Darüber hinaus haben 51 Prozent der Befragten aufgrund von Antisemitismus erwogen, aus Deutschland auszuwandern.
Mehr Schutz für jüdische Bürger
Die FRA fordert dringend, die bereits vorhandenen Maßnahmen zur Bekämpfung von Antisemitismus umzusetzen. Besonders hervorgehoben wird die Notwendigkeit, aktiver gegen antijüdische Kommentare im Internet vorzugehen. Investitionen in den Schutz jüdischer Bürger sind unerlässlich, um die Angst in der Gemeinschaft zu verringern und ein sichereres Umfeld zu gewährleisten.
– NAG