Die Bedeutung von schattentoleranten Pflanzen für urbane Gärten
Höxter (red). In vielen Gärten und städtischen Landschaften sind schattige und trockene Bereiche oft eine Herausforderung für Gärtner. Diese Zonen, die häufig unter Bäumen oder in versteckten Winkeln liegen, sind nicht besonders einladend für das Pflanzenwachstum. Doch es gibt spezielle Stauden, die in solchen Bedingungen gedeihen können. Die Landschaftsarchitektin Magdalene Winkelhorst hat sich intensiv mit diesen Pflanzen beschäftigt und kann wertvolle Tipps zur Begrünung solcher Problemzonen geben.
Vorstellungen aktueller Pflanzenrecommendationen
Ein herausragendes Beispiel für eine schattentolerante Pflanze ist der Nesselkönig (Lamium orvala). Diese Staude, die das mittelalterliche Umfeld von Höxter prägt, blüht im Frühling und erfreut mit einer feinen Blüte sowie rot gerändertem Laub und Stielen. „Es ist eine oft unterschätzte Pflanze, die sich gut für schattige Plätze eignet“, erklärt Winkelhorst.
Zusätzlich zu den Kunstwerken der Natur empfiehlt die Expertin auch die Elfenblume (Epimedium Frohnleiten) sowie den Hirschzungenfarn (Phyllitis scolopendrium). Diese Pflanzen sind nicht nur robust, sondern lassen sich auch harmonisch mit dem Rauling (Trachystemon orientale) kombinieren, der durch seine großen Blätter auffällt.
Harmonische Gestaltung von Schattenbereichen
Ein weiteres bemerkenswertes Mitglied der schattentoleranten Pflanzen ist die Wiesenraute (Thalictrum flavum). Diese Pflanze erreicht bis zu 1,5 Meter Höhe und präsentiert sich in verschiedenen Farbtönen. Ihre flauschigen Blüten sowie das fiederige Laub erinnern an die Akelei, wodurch sie sich hervorragend in Kombination mit Gräsern und Astilben präsentieren lässt.
An der Nordseite der Höxteraner Stadtmauer gedeiht zudem das historische Goldknöpfchen, welches seit 1480 nachgewiesen ist. Der gefüllte Hahnenfuß, in der Region als „Bachelor’s buttons“ bekannt, zeigt eindrucksvoll, wie historische Pflanzen wieder in moderne Gärten integriert werden können.
Die Rolle von Pflanzen für das Stadtbild
Die richtige Auswahl an schattenverträglichen Stauden kann nicht nur dazu beitragen, dunkle Ecken aufzuhellen, sondern auch das Stadtbild verbessern. Die Waldnessel Lamium maculatum ‚White Nancy‘ zum Beispiel hat silbrig panaschierte Blätter und weist weiße Blüten auf. Solche Pflanzen sind nicht nur ästhetisch ansprechend, sondern schaffen auch Lebensräume für Insekten und andere Tiere.
Eine weitere interessante Pflanze, der Rosenwaldmeister (Phuopsis stylosa ‚Purpurglut‘), zeigt, wie durchdachte Bepflanzung die Biodiversität im urbanen Raum fördern kann. Diese Art blüht von Juni bis August und zieht zahlreiche Insekten an, was zur Erhaltung eines gesunden Ökosystems beiträgt.
Fazit: Bedeutung der schattentoleranten Stauden
Die Auswahl von schattentoleranten Pflanzen ist eine wichtige Strategie zur Verbesserung von Gärten und Städten, in denen oft wenig Platz für üppiges Grün ist. Durch die Berücksichtigung solcher Pflanzen wie Nesselkönig, Wiesenraute und dem Rosenwaldmeister können Gärtner ihre Gestaltungsmöglichkeiten erweitern und gleichzeitig zur Förderung der natürlichen Vielfalt beitragen. Landschaftsarchitektin Magdalene Winkelhorst zeigt auf, wie mit den richtigen Pflanzen sogar die dunkelsten Ecken wieder zum Leben erweckt werden können.
– NAG