Ungarn verschiebt Besuch von Außenministerin Baerbock aufgrund von «Terminänderung»
Die Absage des geplanten Besuchs von Außenministerin Annalena Baerbock in Budapest am Montag sorgt für Aufsehen. Das ungarische Außenministerium gab bekannt, dass die Absage aufgrund einer «unvorhergesehenen Änderung im Terminkalender» ihres Amtskollegen Peter Szijjarto erfolgte. Trotz des Bedauerns seitens des ungarischen Ministeriums wurde darauf hingewiesen, dass es sich um technische und nicht politische Gründe handelt.
Eine mögliche Ursache für die Terminänderung könnte die umstrittene Reise von Außenminister Szijjarto nach Moskau gewesen sein, wo er den russischen Präsidenten Wladimir Putin begleitete. Diese Reise stieß auf Kritik, da sie kurz nach dem Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine stattfand. Die enge Beziehung zwischen Szijjarto und seinem russischen Amtskollegen Sergej Lawrow, der ihn im Jahr 2021 mit dem Orden der Freundschaft auszeichnete, wirft Fragen auf.
Die Entscheidung, den Besuch von Baerbock zu verschieben, könnte auch im Zusammenhang mit der moskau-freundlichen Politik von Ministerpräsident Orban stehen. Deutsche Regierungspolitiker hatten sich aufgrund der Situation in Ungarn in den letzten Jahren zurückgehalten. Der Ratssitz der EU, den Ungarn am 1. Juli übernommen hat, macht das Land zu einem wichtigen Gesprächspartner für Deutschland.
Die kurzfristige Absage aus Budapest überraschte das Auswärtige Amt. Ein persönliches Treffen zwischen den beiden Außenministern hätte in Anbetracht der jüngsten Entwicklungen durchaus wichtig sein können. Es bleibt abzuwarten, wann der Besuch von Baerbock in Ungarn zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt wird.
– NAG