Renaissance der Kreike: Ein Beitrag zur regionalen Artenvielfalt
In einer bemerkenswerten Initiative hat Sebastian Budde, der Gründer der Weserbergland Spirituosen Manufaktur, einen bedeutenden Schritt zur Rettung der fast ausgestorbenen Ur-Pflaume, auch bekannt als Kreike, unternommen. Dies geschah nicht nur durch die Entdeckung letzter Exemplare dieser Baumart, sondern auch durch die Wiederansiedlung in der heimischen Flora des Weserberglandes.
Gemeinschaftliches Projekt zur Revitalisierung
Buddes Bestrebungen wurden durch eine Zusammenarbeit mit der Naturschutzstiftung, der Unteren Naturschutzbehörde und der Straßenmeisterei des Landkreises Holzminden unterstützt. Diese Kooperation ermöglichte es, neue Kreikenbäume an Straßenrändern zu pflanzen, wodurch ein wichtiger Beitrag zur Biodiversität in der Region geleistet wird. Biodiversität bezieht sich auf die Vielzahl von Lebewesen in einem bestimmten Lebensraum, was entscheidend für die Gesundheit eines Ökosystems ist.
Die Kreike: Bedeutung und starke Tradition
Die Kreike, die früher aufgrund ihrer geringen Größe und des damit verbundenen hohen Arbeitsaufwands bei der Verarbeitung wenig geschätzt wurde, erlebt durch Buddes Engagement eine Renaissance. Diese Früchte sind klein und ähneln in der Form großen Schlehen, wodurch sie für die Marmeladenherstellung und andere kommerzielle Zwecke ungeeignet sind. Der Schnaps, den Budde aus diesen Früchten destilliert, eröffnet jedoch neue Perspektiven für diese historische Pflanze.
Ein persönliches Erbe
Die Verbindung zwischen Budde und der Kreike ist nicht nur geschäftlicher Natur. Seine Großmutter, die in Linnenkamp aufwuchs, erzählte ihm von den vergangenen Tagen, als er mit ihr auf der Suche nach den letzten Kreikenbäumen war. Nach einer aufwendigen Suche fanden sie tatsächlich zwei uralte Bäume und weckten damit Buddes Leidenschaft zur Destillation.
Nachhaltigkeit und Zukunftsvisionen
Der Prozess der Wiederanzüchtung der Kreike ist auch eine Frage der Nachhaltigkeit. Sebastians Engagement umfasst nicht nur die Herstellung von über 60 Sorten reiner Destillate aus heimischen Früchten, sondern auch die Verpflichtung, die Kreike im Weserbergland zu erhalten. Er ist überzeugt: „Wer einen Baum pflanzt und weiß, dass er niemals in dessen Schatten sitzen wird, hat den Generationenvertrag verstanden.“ Dieser Gedanke unterstützt die Idee, dass die Pflege der Natur für zukünftige Generationen essenziell ist.
Fazit und Ausblick
Die Aktionen der Weserbergland Spirituosen Manufaktur könnten als Modell für ähnliche Projekte in anderen Regionen dienen. Die Wiederbelebung der Kreike ist mehr als nur ein lokales Ereignis; sie steht symbolisch für den Wert regionaler Produkte und die Verantwortung, die Menschen für ihre Umwelt tragen müssen. Hierdurch wird nicht nur das kulinarische Erbe, sondern auch die biologische Vielfalt bewahrt. Als Teil dieser wertvollen Tradition will Budde auch zukünftig die Geschichte seiner Oma ehren und gleichzeitig der Region ein Stück ihrer Identität zurückgeben.
– NAG