Der FC Ingolstadt, seit zwei Jahrzehnten unter der Leitung von Gründer Peter Jackwerth, steht an einem entscheidenden Wendepunkt. Im kommenden Herbst könnte die Ära des 67-Jährigen zu Ende gehen, denn Christian Träsch, ein ehemaliger Nationalspieler, hat angekündigt, gegen ihn zu kandidieren. In einer Zeit, in der sich der Verein in der 3. Liga etabliert hat, äußert Träsch Bedenken, dass die Entwicklung stagniert und frischer Wind benötigt wird.
Christian Träsch, der in der Bundesliga für Vereine wie den VfB Stuttgart und den VfL Wolfsburg aktiv war und insgesamt 209 Spiele absolvierte, brachte in seiner Karriere auch das Nationaltrikot bei zehn Länderspielen zum Einsatz. Besonders bemerkenswert ist sein Engagement für den FC Ingolstadt, dessen finanzielle Stabilität und sportlicher Erfolg ihm am Herzen liegen. „Wir wollen wieder frischen Wind in den Verein bringen“, sagte Träsch im Gespräch mit dem Donaukurier, und hebt damit seine Motivation hervor, für einen Wechsel zu stehen.
Die Wahl der Mitglieder
Träsch hat bereits eine schlagkräftige Mannschaft um sich versammelt, darunter einige namhafte Persönlichkeiten: Franz Spitzauer, der frühere Finanzgeschäftsführer des FCI, sowie Michael Gaßner, der Ex-Vorstandsvorsitzende der Sparkasse Ingolstadt-Eichstätt, wollen ihn als Vizepräsidenten unterstützen. Auch Notar Nico Matheis und der frühere Chefredakteur des Donaukurier, Stefan König, zählen zu seinem Team. Diese Zusammensetzung weist darauf hin, dass Träsch ernsthafte Absichten hat, die Führung des Vereins neu auszurichten.
Die Reaktion von Peter Jackwerth auf die Nachricht von der Gegenkandidatur war größtenteils gelassen. Er bezeichnete die laufenden Gerüchte als nicht überraschend und stellte klar, dass es jedem zustehe, sich zur Wahl zu stellen. „Entscheiden werden die Mitglieder“, betonte Jackwerth, der seit Jahren die Geschicke des Vereins lenkt. Er hat sich jedoch noch nicht endgültig über seine eigene erneute Kandidatur entschieden, zeigt sich aber weiterhin motiviert und amtsmüde scheint er keinesfalls zu sein.
„Jetzt muss ich etwas schneller überlegen als gedacht“, erwähnt Jackwerth, während er über eine mögliche letzte Amtsperiode von drei Jahren nachdenkt. „Das Feld ist bestellt, die Struktur im Präsidium funktioniert“, erklärte er weiter. Diese Worte verdeutlichen, dass Jackwerth noch fest entschlossen ist, seine Vision für den Verein umzusetzen und sich nicht leichtfertig aus dem Amt zurückziehen wird.
Es ist jedoch zu erwarten, dass es im Herbst zu einer Kontroverse kommen könnte, wenn die Mitglieder über die Zukunft des FC Ingolstadt entscheiden müssen. Während Jackwerth und sein Team der SCM, die seit der Gründung des Vereins in 2004 eine bemerkenswerte Entwicklung durchlief, unter Druck stehen, will Träsch die Richtung des Vereins neu bestimmen. Beide Seiten bereiten sich auf einen offenen Wettstreit vor, was die emotionale Spannung um diese Wahl nur verstärkt.
Welches Team am Ende das Vertrauen der Mitglieder erhält und die Geschicke des Vereins weiter lenken wird, bleibt abzuwarten. Die Neuwahlen könnten eine richtungsweisende Veränderung für den FC Ingolstadt und seine Anhänger darstellen.