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Frankfurt im Hitze-Check: Zu viel Beton, zu wenig Grün für die Zukunft

Frankfurt erhält im aktuellen „Hitze-Check“ der Deutschen Umwelthilfe am 1. August 2024 eine „Rote Karte“ für mangelnde Vorbereitung auf hohe Temperaturen, da über 51 Prozent der Flächen versiegelt sind und der Stadt dringend mehr Grünflächen fehlen, was gravierende Folgen für das Stadtklima haben könnte.

Frankfurt im Alarmzustand: Der „Hitze-Check“ und seine Folgen

In einer aktuellen Untersuchung der Deutschen Umwelthilfe (DUH) zeigt sich, dass Frankfurt und zahlreiche andere Städte nicht gut auf die Klimakrise vorbereitet sind. Diese sogenannte „Hitze-Check“-Analyse deckt alarmierende Fakten über die Versiegelung von Flächen und die unzureichende Begrünung auf. Frankfurt erhält dabei eine „Rote Karte“, was auf die signifikanten Herausforderungen im Umgang mit hohen Temperaturen hindeutet.

Klimatische Herausforderungen und städtische Entwicklung

Die Umwelthilfe bewertet in ihrem Bericht, der am 30. Juli veröffentlicht wurde, die Klimaverhältnisse in 190 deutschen Städten mit mehr als 50.000 Einwohnern. Ein zentraler Kritikpunkt ist der hohe Versiegelungsgrad in der Stadt: In Frankfurt sind 51,32 Prozent der Flächen versiegelt, was einen enormen Einfluss auf das Stadtklima hat. Während andere Städte wie Bonn und Marburg als positiv hervorgehoben werden und eine „Grüne Karte“ erhalten, schaut Frankfurt auf eine besorgniserregende Bilanz.

Ein Blick auf die Zahlen

Die Untersuchung verdeutlicht auch, dass in Frankfurt das Grünvolumen lediglich 2,62 Kubikmeter pro Quadratmeter beträgt. Dies steht im krassen Vergleich zu Städten wie Detmold, wo die Werte bei 4,10 Kubikmetern liegen. Besonders betroffen sind laut DUH die alten Bundesländer, die in der Regel höhere Versiegelungswerte aufweisen. Ludwigshafen schneidet mit 60 Prozent Versiegelung sogar am schlechtesten ab.

Vorschläge zur Verbesserung

Die Umwelthilfe fordert Maßnahmen der Bundesregierung, um die Flächenversiegelung in Deutschland bis 2035 zu begrenzen.„Wir brauchen unversiegelte Böden, um Wasser versickern zu lassen und Grünflächen zur Kühlung“, erklärt Barbara Metz, die Bundesgeschäftsführerin der DUH. Um angesichts der Klimakrise nicht in „Hitze-Höllen“ zu leben, sind dringend neue Standards zur Begrünung erforderlich, insbesondere bei Schulhöfen.

Hinweise auf aktuelle Hitzewelle

Inmitten der aktuellen Hitzewelle, die Frankfurt mit Temperaturen über 30 Grad belastet, bleibt wenig Zeit für die Implementierung solcher Maßnahmen. Die Bundesregierung plant zwar, die Versiegelung von Flächen bis 2030 auf 30 Hektar pro Tag zu reduzieren und bis 2050 auf null zu bringen. Die Umwelthilfe erachtet diese Ansätze jedoch als unzureichend und fordert sofortige Reformen.

Wichtige Entwicklungen in der Stadtplanung

Bundesbauministerin Klara Geywitz (SPD) stellte kürzlich eine Hitzeschutzstrategie vor, die Empfehlungen zur Schaffung von Parks, Straßenbäumen und grünen Dächern enthält. Dieser Ansatz soll helfen, die städtische Hitze während Trockenperioden zu regulieren. Dennoch mangelt es an finanziellen Mitteln für erforderliche Klimaanpassungen, was die Umsetzung verzögern könnte.

Die Herausforderungen, vor denen Frankfurt steht, sind ein Spiegelbild eines übergreifenden Problems in vielen Städten Deutschlands. Um lebenswert zu bleiben, müssen dringend Lösungen gefunden werden, damit die Einwohner nicht dauerhaft unter den Folgen von Hitze und Klimaveränderungen leiden.

NAG

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