Jena

Jenaer Linke kritisiert OB: Streit um neue Dezernentenpositionen

Jens Thomas, Fraktionsvorsitzender der Jenaer Linken, kritisiert den Oberbürgermeister Thomas Nitzsche für die ausschließliche Zusammenarbeit mit anderen Parteien bei der Ausschreibung von vier Dezernentenstellen in der Stadt Jena, die am Montag dieser Woche erfolgte, und bezeichnet das Vorgehen als Affront gegen die größte Fraktion, die in der politischen Neuausrichtung offenbar nicht berücksichtigt werden soll.

Jena. Die aktuellen politischen Entwicklungen in Jena werfen Fragen über die zukünftige Zusammensetzung des Stadtrates auf. Die Fraktion der Linken, angeführt von Jens Thomas, äußert scharfe Kritik an der jüngsten Entscheidung des Oberbürgermeisters.

Kritik an der Entscheidung des Oberbürgermeisters

Am Montag dieser Woche gab die Stadtverwaltung Jena bekannt, dass vier anstelle von drei Dezernentenstellen ausgeschrieben werden. Laut Jens Thomas, dem Fraktionsvorsitzenden der Linken, ist dies ein deutlicher Hinweis auf eine bevorstehende Kooperation zwischen den Fraktionen von FDP, CDU, Grünen und SPD. „Der Zuschnitt der Dezernate spiegelt offensichtlich die parteipolitischen Interessen dieser Gruppierungen wider“, so Thomas. Die Entscheidung hat das Potenzial, die politischen Machtverhältnisse im Stadtrat grundlegend zu verändern.

Der Vorwurf des Ausschlusses

Die Linke fühlt sich durch die Entscheidungen des Oberbürgermeisters Thomas Nitzsche (FDP) übergangen. „Es ist offensichtlich, dass er kurz nach seiner Wiederwahl bereits Absprachen mit den vier anderen Fraktionen getroffen hat“, erklärt Thomas und fügt hinzu: „Der Ausschluss der Linken als stärkste Fraktion von diesen Gesprächen ist für uns ein unakzeptabler Affront.“ Thomas kündigt an, dass die Linke geeignete Kandidaten für die Dekanate vorschlagen werde, um den eigenen politischen Gestaltungswillen zu demonstrieren.

Der Vorwurf der Willkür

Ein weiterer Kritikpunkt bezieht sich auf das Verfahren zur Änderung der Hauptsatzung. Thomas bemängelt, dass der Hauptausschuss am 10. Juli nur kurz vor der Ausschreibung eine Empfehlung zur Schaffung einer vierten Dezernentenstelle abgeben sollte. „Die kurze Frist und die Unkenntnis über die Beschlussvorlage machten eine ordentliche Beratung in unserer Fraktion unmöglich“, sagt Thomas. Eine öffentliche Diskussion in dieser Angelegenheit wurde auf Antrag der Linken abgelehnt, was für die Fraktion kaum nachvollziehbar ist.

Anpassungen im Stadtrat und zukünftige Herausforderungen

Die Ausschreibung selbst sieht vor, dass eine der neuen Führungspositionen den Titel eines Bürgermeisters tragen soll und gleichzeitig die Rolle des Stellvertreters des Oberbürgermeisters einnimmt. Namen, die bereits im Zusammenhang mit den ausgeschriebenen Positionen genannt werden, sind Benjamin Koppe (CDU) als möglicher Dezernent für Finanzen und Sicherheit sowie Kathleen Lützkendorf (Grüne) für Soziales, Gesundheit, Zuwanderung und Klima. Johannes Schleußner (SPD) könnte die Verantwortung für Bildung, Jugend, Sport und Kultur übernehmen. Der Posten für Stadtentwicklung und Umwelt bleibt dagegen noch unbesetzt.

Auswirkungen auf die Politik in Jena

Diese politischen Turbulenzen haben das Potenzial, die künftige Zusammenarbeit im Stadtrat erheblich zu beeinflussen. Die Reaktionen der Linken deuten darauf hin, dass eine spürbare politische Spannung auf dem Weg ist. Die kommenden Diskussionen und Abstimmungen im Stadtrat werden zeigen, wie die Fraktionen mit dieser neuen Realität umgehen und ob es ihnen gelingt, Kompromisse zu finden, die die politischen Interessen der Jenaer Bürger widerspiegeln.

NAG

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