GesundheitJena

Thüringer Ärzte retten 61-Jährigen durch seltenen Hirn-Bypass

Ein 61-jähriger Mann aus Thüringen erlitt einen schweren Schlaganfall, bei dem die Ärzte der Klinik für Neurochirurgie des Universitätsklinikums Jena, unter der Leitung von Nazife Dinc, erfolgreich einen riskanten Hirn-Bypass durchführten, um ihm das Leben und die Chance auf ein weitgehend selbstständiges Leben zu erhalten.

Ein Schlaganfall kann das Leben eines Menschen in Sekundenschnelle verändern. So erging es einem 61-jährigen Mann aus Südthüringen, der plötzlich mit den verheerenden Folgen eines schweren Schlaganfalls konfrontiert wurde. In einer Zeit der Unsicherheit und Angst stand er vor der Herausforderung, seine Gesundheit und Lebensqualität zurückzuerlangen.

Inmitten dieser dramatischen Situation trat das Team von Arzt Nazife Dinc in der Klinik für Neurochirurgie am Universitätsklinikum Jena (UKJ) auf den Plan. Dinc, eine führende Expertin in ihrem Bereich, hat sich auf seltene und komplexe neurochirurgische Eingriffe spezialisiert. Eines dieser Verfahren ist der Hirn-Bypass, der in der Regel eine langfristige Vorbereitung erfordert und normalerweise nur bei chronischen Gefäßverschlüssen angewendet wird. Doch in diesem Fall war alles anders.

Akuter Notfall erfordert sofortige Maßnahmen

Der Zustand des 61-Jährigen war kritisch. Der akute Gefäßverschluss, der den Schlaganfall verursacht hatte, war so schwerwiegend, dass die herkömmlichen Behandlungsoptionen versagten. An diesem Punkt war schnelles Handeln unerlässlich – ein Schlaganfall, der die gesamte Großhirnhälfte bedrohte, drohte und hätte irreversible Schäden verursachen können. Dinc und ihr Kollege Albrecht Günther, Oberarzt in der Neurologie, erkannten, dass ein Hirn-Bypass die einzige Lösung war, um dem Mann eine Chance auf ein Leben ohne schwerwiegende Einschränkungen wie dauerhafte Lähmungen zu geben.

Das gesamte Team arbeitete vier Stunden lang intensiv, wobei sie sich mit Herausforderungen konfrontiert sahen, die sie vorher nicht hatten antizipieren können. „Wir hatten keine genaue Vorstellung davon, wie der Eingriff verlaufen würde“, erklärt Dinc. „Nichts zu tun war aber auch keine Option.“ Trotz des hohen Drucks und der unvorhersehbaren Situation mobilisierte das Team alle verfügbaren Ressourcen und Fähigkeiten.

Normalerweise erfordert ein solcher Eingriff umfangreiche bildgebende Verfahren wie Ultraschall und MRT, sowie eine gründliche Planung. Doch in diesem akuten Fall war dies nicht möglich, da das übliche OP-Team aufgrund des Zeitdrucks nicht zur Verfügung stand. „Ich möchte mich bei allen bedanken, die während des Eingriffs vor Ort waren. Jeder hat sein Bestes gegeben, was letztendlich zum erfolgreichen Ergebnis führte,“ sagt Dinc mit einem Gefühl der Dankbarkeit für die Teamarbeit, die in dieser kritischen Situation nötig war.

Nach dem Eingriff zeigten sich erfreuliche Fortschritte: Der Patient, der sich entschieden hatte, nicht in der Öffentlichkeit aufzutreten, gewann schnell an Mobilität zurück. Die Lähmungen in seinem linken Arm und Bein, die ihn vor der Operation stark eingeschränkt hatten, sind inzwischen fast vollständig zurückgegangen. Er kann wieder normal leben und sich eigenständig bewegen, was bei einem Schlaganfall von solcher Schwere eine bemerkenswerte Leistung ist.

Diese außergewöhnliche Operation verdeutlicht die Möglichkeiten moderner Medizin und die Fähigkeit von Fachärzten, unter Druck zu arbeiten und für das Leben ihrer Patienten zu kämpfen. Der Fall des 61-Jährigen ist zwar einzigartig, symbolisiert aber auch die Herausforderungen, denen sich viele Menschen im Gesundheitswesen täglich stellen müssen. Dank des Mut und der Expertise von Dinc und ihrem Team erhielt der Patient eine zweite Chance auf ein weitgehend normales Leben.

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"