Am vergangenen Wochenende erlebte die kleine Gemeinde Trippstadt ein farbenfrohes Fest, das die Traditionen des Kohlenbrennens mit einem Schmiedefest vereinte. Die Tonkulisse aus Böllerschüssen kündete von der Eröffnung des Festes, das für Einwohner und Besucher gleichermaßen ein Highlight darstellt.
Zum ersten Mal in diesem Jahr übernahmen die Böllerfreunde aus Schallodenbach die Zeremonie, die zuvor von Robert Busch mit großem Eifer durchgeführt worden war. Der Ortsbürgermeister Reinhold Mannweiler stand jedoch im Mittelpunkt der Eröffnungsfeierlichkeiten, die zahlreiche Gäste anlockten. Die festliche Stimmung wurde durch die musikalischen Darbietungen der Musikkapelle Trippstadt untermalt, die den Besuchern auf dem Festplatz ein Standkonzert präsentierte.
Traditionelles Handwerk und kulinarische Köstlichkeiten
Trotz der traditionellen Bräuche wurde in diesem Jahr entschieden, keinen Holzmeiler anzuzünden. Stattdessen konnten die Besucher an einem Schaumeiler deren Funktion und Prinzipien kenntnisreich erläutert bekommen. Dies bot eine einmalige Gelegenheit, mehr über die Geschichte und Technik des Kohlenbrennens zu lernen. Auf dem Festplatz, der für den Verkehr gesperrt war, flanierten viele Besucher in der warmen Sonne und genossen die festliche Atmosphäre.
Während die Festaktivitäten im Freien florierten, fanden in der historischen Schmiede Huber im Eisenhüttenmuseum erste Vorführungen durch Schmiede aus Deutschland, den Niederlanden und Luxemburg statt. Diese Handwerker zeigten gekonnt ihr Können am Amboss, und zahlreiche begeisterte Zuschauer zeigten Interesse an den Arbeiten verschiedener Schmiedekunst – von der Hufschmiede bis hin zum Graveurmeister.
Zusätzlich zur Handwerkskunst wurde auch für das leibliche Wohl gesorgt. Viele Anbieter waren bereits am Samstag präsent. Im kleinen Gartencafé gegenüber dem Eisenhüttenmuseum konnten die Gäste Köstlichkeiten der Trippstadter Kaffeerösterei „Dragon Bean Roastery“ ausprobieren. Unter den verschiedenen Angeboten fanden sich spezielle Mischungen, die auf die Region Bezug nehmen, wie der „Elwedritsche-Kaffee“. Parallel dazu hatte die Künstlerin Anja Krol für Kinder die Möglichkeit geschaffen, mit Trippstadter Holzkohle Tusche zu experimentieren und eigene Kunstwerke zu kreieren.
Ein weiterer Höhepunkt des Festes war die Teilnahme der Indienhilfe Trippstadt Nalam, die mit Erlösen aus einer „Mega-Tombola“ ein Mädchenwaisenhaus in Südindien unterstützt. Dieses soziale Engagement bot den Besuchern nicht nur die Chance, etwas zu gewinnen, sondern auch Gutes zu tun.
Der Sonntag war mit einem ökumenischen Gottesdienst auf dem Meilerplatz geplant, aber auch zahlreiche Aktivitäten für Kinder standen auf dem Programm. Kinderschminken, eine Hüpfburg und ein Kinderflohmarkt sorgten dafür, dass auch die kleinen Gäste auf ihre Kosten kamen. Darüber hinaus waren Auftritte der Linedance-Gruppe der Tanzschule Metzger und eine Vorführung des Schäferhundevereins Trippstadt vorgesehen. Solche Veranstaltungen stärken die Gemeinschaft und verbinden Generationen durch gemeinsames Erleben und Feiern.
Insgesamt handelt es sich beim Kohlenbrennerfest in Trippstadt um eine gelungene Mischung aus Tradition, Unterhaltung und kulinarischen Genüssen, die Besucher aus der Region und darüber hinaus anzieht. Das Fest hebt nicht nur die handwerklichen Fähigkeiten junger und etablierter Kunsthandwerker hervor, sondern fördert auch das Miteinander in der Gemeinde und darüber hinaus.