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Pionierprojekt zur Reduzierung von kritischen Metallen in Werkzeugen – Forschung an RPTU mit 4,9 Mio. Euro gefördert

Metallrevolution in der Werkzeugindustrie – RPTU und Carl-Zeiss-Stiftung investieren Millionen in nachhaltige Forschung

Eine Revolution bahnt sich in der Werkzeugindustrie an, denn die Rheinland-Pfälzische Technische Universität Kaiserslautern-Landau (RPTU) und die Carl-Zeiss-Stiftung setzen sich zum Ziel, kritische Metalle wie Kobalt und Wolfram in Werkzeugen zu ersetzen oder zu reduzieren. Diese Metalle sind entscheidend für die Herstellung von Hartmetallwerkzeugen wie Bohrern, Fräs- und Drehwerkzeugen, jedoch bergen ihr Abbau und Einsatz soziale, gesundheitliche und Umweltprobleme. Mit einer Förderung von 4,9 Millionen Euro für sechs Jahre durch die Carl-Zeiss-Stiftung sollen innovative Lösungen erforscht werden, um die Verwendung dieser kritischen Metalle nachhaltiger zu gestalten.

Professor Dr. Jan Aurich, Leiter des Lehrgebiets für Fertigungstechnik und Betriebsorganisation an der RPTU, betont die Dringlichkeit des Vorhabens. Er erklärt, dass kritische Metalle wie Kobalt und Wolfram bei Werkzeugen unverzichtbar seien, aber ihre Herkunft und Verwendung ethische Bedenken aufwerfen. Das Ziel des Forschungsvorhabens sei es daher, alternative Materialien zu finden, die die gleiche Leistungsfähigkeit wie die kritischen Metalle aufweisen, jedoch umwelt- und sozialverträglicher sind.

Ein zentraler Ansatz des Projekts besteht darin, durch 3D-Druck die Herstellung von Werkzeugen neu zu gestalten. Dadurch können Wolfram und Kobalt gezielter und sparsamer eingesetzt werden, was die Materialreduktion ermöglicht, ohne die Qualität und Funktionalität der Werkzeuge zu beeinträchtigen. Dieser innovative Ansatz birgt das Potenzial, die Industriestandards in Bezug auf Nachhaltigkeit und Ressourceneffizienz zu verändern.

Neben dem Recycling der kritischen Metalle wird auch untersucht, ob neue Hochleistungsstähle als Ersatz für Hartmetalle dienen können. Durch Simulationen und Materialanalysen werden die Forschungsteams der RPTU die optimalen Materialien identifizieren, um die Werkzeuge langlebig und temperaturbeständig zu gestalten. Das Streben nach einer nachhaltigen Werkzeugproduktion steht somit im Mittelpunkt des Forschungsvorhabens.

Durch das Projekt FairTools unter der Leitung von Professor Aurich und mit Beteiligung weiterer renommierter Forscherinnen und Forscher wird die Zukunft der Werkzeugindustrie geöffnet. Die Unterstützung der Carl-Zeiss-Stiftung ermöglicht es, wegweisende Forschung zu betreiben und den Weg für eine nachhaltigere Nutzung von Ressourcen in der Industrie zu ebnen. Ein wichtiger Schritt hin zu einer umweltfreundlichen und sozialverträglichen Produktion von Werkzeugen.

NAG

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