Eine beeindruckende Geschichte von Gemeinschaft und Leidenschaft entfaltet sich mit dem 75-jährigen Bestehen des Reit- und Fahrvereins Ahnatal-Vellmar. Ursprünglich im Jahr 1949 von willensstarken Landwirten gegründet, hat sich der Verein in seiner Traumbestimmung zu einem Ort entwickelt, der weit mehr ist als nur ein reiner Reitstall.
Im malerischen Ortskern von Obervellmar an der Bachstraße erstreckt sich die Anlage des Vereins und bietet alles, was das Herz von Reitsportliebhabern begehrt. Eine große Reithalle, ein Sandplatz, zahlreiche Boxen für die Pferde, und sogar eine überdachte Führanlage, zeugen von der Hingabe, mit der die Mitglieder ihren Verein über die Jahrzehnte hinweg ausgebaut haben. Die derzeit 43 Pferde und 162 Mitglieder stellen eine bunte Gemeinschaft dar, die sich stets weiterentwickelt.
Die Entwicklung des Vereins im Laufe der Jahre
Vereinsvorsitzende Stefanie Wolf, die seit April 2023 das Zepter schwingt, ist ein echtes Urgestein – seit 41 Jahren gehört sie dem Verein an. Trotz einer Verletzung, die sie am Reiten hindert, verbringt sie jede freie Minute auf dem Hof. „Es ist nicht nur ein Hobby, es ist ein Lebensstil“, erklärt die 55-Jährige. Ihr Ehemann trägt ebenfalls aktiv zum Vereinsgeschehen bei, indem er Reparaturen im Vereinsgelände durchführt.
Die Vorurteile über das Geschlecht im Reitsport sind laut Wolf überholt. Während Frauen in der Mehrheit sind, engagieren sich auch viele Männer im Verein, oft als Begleitung ihrer Partnerinnen. Diese Gemeinschaft erfordert Engagement, Geduld und vor allem Zeit, um den Bedürfnissen der Tiere gerecht zu werden. Wer sein Pferd im Verein unterbringen möchte, benötigt zudem viel Geduld, da die Warteliste beträchtlich ist.
Feierlichkeiten und Herausforderungen
Um das beeindruckende Jubiläum gebührend zu feiern, laden die Mitglieder zu einem zweitägigen Dressurturnier ein, das am 28. und 29. September stattfinden wird. Hier werden Reiter und Pferde aus der Region und den angrenzenden Bundesländern in der Arena gegeneinander antreten. Teilnehmende können sich bis zum 9. September anmelden.
In der Zeit vor dem Fest war der Verein jedoch nicht ohne Herausforderungen. Ein Unwetter im Juni 2023 brachte enorme Schäden mit sich und erforderte umfangreiche Reparaturarbeiten. Ein Baum fiel auf die Reithalle, und die steigenden Wasserpegel forderten eine Evakuierung der Pferde. Der Schaden belief sich auf 50.000 Euro, doch die Gemeinschaft erwies sich solidarisch und nutzte 550 Arbeitsstunden, um die Anlage wiederherzustellen.
Wolf betont, dass es heutzutage nicht nur um den Reitsport geht, sondern auch um den verantwortungsvollen Umgang mit den Tieren und die positive Gemeinschaft, die der Verein bietet. In einer Welt, in der der Reitsport manchmal kritisch betrachtet wird, schätzt sie die Verantwortung, die die Mitglieder für die Tiere übernehmen. „Zusammenhalt und Freundschaft sind das, was uns ausmacht“, schließt sie.