Kassel – Der Bergpark Wilhelmshöhe in Kassel zieht nicht nur Touristen an, sondern bietet auch eine Plattform für lokale Akteure, die ihre Stadt mit Begeisterung vorstellen. Eine dieser Akteure ist Christina Giese, eine engagierte Gästeführerin, die ihren Weg zum Beruf erst im Frühjahr dieses Jahres fand. An einem heißen Sommertag Ende August begleitete sie eine Seniorengruppe aus der Lüneburger Heide und zeigte ihnen die Schönheiten des Bergparks.
Im Vorfeld bildete Christina Giese sich im Rahmen einer Ausbildung bei Kassel Marketing weiter und hat seither ihren Platz unter den Gästeführern gefunden. Bei der heutigen Führung, die speziell auf ältere Gäste zugeschnitten ist, präsentiert sie den Teilnehmern die Facetten der über 250 Jahre alten Parkanlage. Ihre erste Station ist das Gewächshaus im Bergpark, wo die Gäste mehr über die Flora erfahren. Giese erläutert, dass die Pflanzen immer in Töpfen bleiben, was ihnen ein kontinuierliches Blühen ermöglicht. Ein Ausblick auf die Löwenburg, erbaut von Wilhelm IX., rundet die Einführung über diese beeindruckende Region ab.
Einblick in die Führungen der Gästeführerin
Die Führung verläuft durch malerische Wege des Bergparks, während Christina geduldig jede Frage beantwortet. Oft bleibt sie stehen, um den Gästen die splendide Aussicht auf die Umgebung zu zeigen. „Es ist einfach ein toller Ort. Meine Lieblingsstelle ist das Aquädukt“, erzählt sie. Dabei ist es nicht nur das Wissen um die Sehenswürdigkeiten, das Giese ausmacht, sondern auch ihre angenehme Stimme, die das Publikum anspricht.
Christina Giese meistert die Herausforderungen ihrer Rolle mit Bravour. Während sie die Gruppe an den Fontänenteich führt, muss sie improvisieren, da die große Fontäne noch nicht aktiv ist. Ihre Fähigkeit, flexibel auf die Bedürfnisse der Gruppe einzugehen, ermöglicht es ihr, die Teilnehmer nicht nur über die Sehenswürdigkeiten zu informieren, sondern auch in die Geschichte der Stadt einzutauchen. „Man muss immer alle Teilnehmer gut im Blick behalten“, betont sie, während die Gruppe sich im Park zerstreut und einige Gäste begeistert Fotos schießen.
Eine interessante Anekdote, die Giese mit den Teilnehmern teilt, handelt von einer Frage eines vergangenen Gastes: „Ob es auf dem Herkules einen Blitzableiter gibt.“ Diese Neugierde ihrer Zuhörer ist es, die Christina motiviert, ihr Wissen ständig zu erweitern. „Jetzt weiß ich: Ja, tatsächlich gibt es auf der Statue einen Blitzableiter“, teilt sie mit einem Lächeln mit.
Ein Beruf voller Abwechslung
Die Gästeführerin zietert, dass ihre arbeitenden Gruppen so vielfältig sind, wie die Stadt selbst. Von Seniorengruppen über Studierende bis hin zu Familien und Freundschaften – jede Tour bringt neue Gesichter und Geschichten mit sich. Giese führt ihre Führungen nicht nur auf Deutsch, sondern auch auf Englisch und Japanisch durch, was die kulturelle Brücke zwischen den verschiedenen Gästen stärkt.
Mit Traubenzucker und ihrem Skript in der Tasche ist sie stets darauf vorbereitet, die Gruppe im Notfall schnell zu unterstützen. Dies zeigt ihr Engagement und ihre Weitsicht, die für diesen Beruf unerlässlich sind. Die Tour endet am Schloss Wilhelmshöhe, wo sich das Publikum mit spontanem Applaus bedankt. Giese nimmt das positive Feedback mit und reflektiert, wie wichtig Routine für ihre Rolle ist, was sie mit jeder Gruppe mehr erlangt.
Der Eindruck, den Christina Giese bei ihren Gästen hinterlässt, ist unbestritten positiv. Robert Hollmann, der die Seniorenreise organisiert hat, hebt hervor, wie zunächst zögerlich die Gruppe der Kulturreise gegenüber war. „Als ich Kassel als Ziel vorgeschlagen habe, wollte erst keiner mitfahren. Jetzt sind aber alle froh, dass wir hergekommen sind und uns diese interessante Stadt angucken.“ Dies spricht für die Fähigkeiten und die Leidenschaft von Christina Giese, die sie erfolgreich an ihre Gäste weitergibt.
Der Bergpark Wilhelmshöhe in Kassel gelingt es, Menschen zusammenzubringen und Geschichte lebendig werden zu lassen – ein Ziel, das Christina Giese als Gästeführerin mit viel Enthusiasmus und Engagement erreicht.
